Review

Freio mein Arsch!

Eine Herrenclique, die seit mehreren Jahrzehnten Fangen spielt - die lustigsten Geschichten schreibt wie immer das Leben. Nur leider werden diese nicht immer automatisch zu witzigen Drehbüchern, geschweige denn Filmen. "Tag!" ist der beste Beweis dafür. Für mich hat das möchtegern-emotionale Fangen für Freunde auf fast keiner Ebene funktioniert. Vielleicht hatten Cast und Crew beim Dreh ihren Spaß, ganz sicher sogar gibt die sensationelle Idee was her und Jeremy Renner hat als ungeschlagener Fangengott mehr Charisma und Kraft als er es je als pfeilschiessender Superheld hatte. Und dennoch waren das vielleicht die längsten 100 Minuten, die ich dieses Jahr im Kino verbracht habe. Ich musste kein einziges Mal richtig lachen und war am Ende höllisch froh, dass ich meine besten Kumpels nicht wie geplant mitgeschleppt habe...

"Tag!" versucht die Freundschaft- und Nostalgiekarte auszuspielen, rennt aber peinlich gegen die Wand und hat dabei sogar noch ein dämliches Grinsen im Gesicht. Für mich ist er einfach nicht witzig. Weder in seinen niveaulosen Zoten, vom Arschloch-Schlag bis zu einem Fehlgeburt-Witz (!), noch in seinen blassen, eindimensionalen Figuren, mit denen man nur ungern Zeit verbringt. Wäre er ein Spielkamerad beim titelgebenden Game, dann wäre er lauffaul, unsympathisch, übermotiviert und egoistisch. Er stinkt sogar etwas. Und daher ist er einer der unlustigsten und schlechtesten Filme, die ich seit einiger Zeit aus Hollywood gesehen habe. Dagegen sieht "Blockers" noch richtig gut und "Hangover" wie ein Meisterwerk aus.

Fazit: nicht halb so fetzig wie der Trailer, nicht halb so lustig wie erhofft, nicht halb so cool wie er meint zu sein und zudem emotional hintenraus eine totale Fehlzündung. An "Tag!" funktioniert wenig und er hat meinen Humor leider überhaupt nicht getroffen. Humor ist aber bekanntlich super subjektiv, doch es fällt mir sogar schwer zu glauben, dass man sich diesen Stuss schöntrinken kann...

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