Inhalt:
China, zur Zeit der Ming-Dynastie (1368-1644). Hua Qian Shu (Tien Feng) ist ein großer, aber alternder Schwertmeister.
Viele junge Schwertkämpfer wollen ihn herausfordern, Hua ist indes des Kämpfens müde geworden.
Auch der aufstrebende Schwertkämpfer Li Mu Ran (Adam Cheng) will sich mit Hua Qian Shu messen, und begibt sich auf die Suche nach dem Alt-Meister.
Auf seinem Weg begegnet Li Mu Ran der blutjungen Hua Ying Zhi (Jade Hsu), und ahnt nicht, dass sie die Tochter von Hua Qian Shu ist. Ying Zhi ist eine kesse, etwas hitzige junge Dame, nicht auf den Mund gefallen und eine begnadete Kämpferin.
Auch begegnet Li Mu Ran seiner Jugendliebe, der schönen Xiao Yu (JoJo Chan), die jedoch mit einem anderen Schwertkämpfer verheiratet ist, dem zwielichtigen Lien Huan (Norman Chu aka "Norman" Tsui Siu-Keung).
Dieser will unbedingt zwei legendäre Schwerter erlangen, die Hua Qian Shu jedoch besitzt.
Lien Huan bemerkt, dass Li Mu Ran offensichtlich noch -erwiderte?- Gefühle zu Xiao Yu hegt, und will ihn durch seinen Leibwächter, den eiskalten Killer Tie Yi (Eddy Ko), töten lassen.
Es kommt zum Kampf, aus dem Hinterhalt wird Li Mu Ran angegriffen, und verletzt.
Doch wird er gerettet, die aparte Edel-Dame Yuen Chi ("Bonnie" Ngai Chau-Wah) nimmt ihn bei sich auf, und Li übersteht seine Verletzung.
Li setzt seinen Weg fort, und letztlich kommt es zur Begegnung mit Hua Qian Shu und zum Duell. Li Mu Ran kann diesen Kampf gewinnen, jedoch tötet er den alten Meister nicht, der nur sehr leicht von Li verletzt wird.
Doch stirbt Hua Quian Shu alsbald, er wird eiskalt ermordet.
Li Mu Ran, der zunächst von Ying Zhi für den Mörder ihres Vaters gehalten wird, will die wahren Täter zur Rechenschaft ziehen.
Und es wird schnell klar, wer das ist.
Zunächst kommt es zum Kampf mit Tie Yi, und Ying Zhi steht nunmehr auf der Seite Li Mu Rans.
Dann ist der alles entscheidende Show-Down mit Lien Huan, der die legendären Schwerter erbeutete, unausweichlich.
Ein Duell auf Leben oder Tod steht an...!
Kritik:
Im Jahre 1980 drehte Regisseur Patrick Tam für die Studios des legendären Erfolgsproduzenten Raymond Chow, "Golden Harvest", diesen durchaus ambitionierten Edel-Eastern, als Swordplay- und Rache-Drama.
Wohlgesetzte Hochglanzbilder, eine virtuose Bildkomposition und -sprache zeichnen dieses Schwert-Drama aus. Die letztlich einfache Story wird sehr bemüht und hochambitioniert erzählt, die exklusive Bildführung in luxuriösen Sets ala Shaw Brothers indoor und stark ausgewählten, teils pittoresken Locations outdoor, bringen einen sehr atmosphärischen Eastern hervor.
Gelungene Darstellungen der Schauspieler:Innen, rasant-dynamische und auch blutige Swordplay-Action und der gefühlvolle Soundtrack mit teils sphärischen Klängen ala "Kitaro" sorgen für weitere Aspekte, und dass Patrick Tam hier einen teuer anmutenden Edel-Eastern zu kreieren gedachte.
Kleine Längen durch gedehnte Dialogisierungen bleiben indes nicht aus, so wie am Ende die für einen WuXia-Eastern typische aber eben leider auch ireale Flugeinlage, die aber eben die übernatürlichen Fight-Fähigkeiten der Protagonisten unterstreichen soll. Also ganz genre-typisch für einen WuXia.
Das sind denn so die Mankos, die aber den doch positiven Gesamt-Eindruck den "The Sword" beim Betrachter hinterlässt, nur marginal schmälern.
Ein sehr atmosphärischer Edel-Eastern in gepflegten Sets indoor, teils malerische Hintergründe outdoor -gerade die Schluss-Sequenz an felsiger, pittoresker Meeresküste kann hier total überzeugen- und mit formidabel-hochwertiger Bildführung.
So hat denn "The Sword" gerade bei deutschen Eastern-Fans einen kleinen Kult-Charakter. Was insbesondere aber damit zusammenhängt, dass dieser Film als einer der ganz, ganz wenigen Old-School-Eastern schon sehr früh -1991- im ÖR-TV der ARD, und das fast zur Prime-Time an einem späten Sonnabend-Abend ausgestrahlt wurde.
Mich -der ich tatsächlich diesen Streifen erstmals 1991 im TV sah- verwunderte dies, da das zu jener Zeit äußerst ungewöhnlich war. Nur sehr wenige Old-School-Eastern gelangten je ins ÖR-TV, Filme King Hu´s, nur 2-3 Shaw-Produktionen und sehr viel später Filme mit Bruce Lee..., also nur eine Handvoll solcher Oldie-Eastern. ARD/ZDF setzten ja jahrzehntelang fast ausschließlich auf alte Ami-Filme.
Kaum gelangt aber so ein Film wie "The Sword" ins ÖR-TV, bildet sich eine zumindest kleine Fan-Gemeinde hierzulande, na immerhin.
Adam Cheng, kein Superstar des Genres und eher -auch vielen Fans des Genres- unbekannt, spielt hier den Helden und Schwertfighter.
Er macht das unaufgeregt, fast sachlich-kühl, nur selten emotional-hitzig, dies eher dann wenn seine Figur durch eine alte Liebe oder die hinterfragte Sinnhaftigkeit eines Duells um des Ruhmes willen Risse zeigt, was dem Streifen indes ganz gut tut.
Namhaftere Akteure sind vor allem Norman Chu als Villain, was er solide ausfüllt. Eddy Ko als eiskalter Killer, stoisch wie diese Figur ist, spielt Eddy auch dies so und das routiniert.
Tien Feng, Genre-Ikone und als Villain- bzw. Vater-Figur in zahllosen Eastern gestählt, zeigt hier wieder sein souverän-würdevolles Spiel, natürlich ist er ein Pluspunkt im Cast dieser "Golden Harvest"-Produktion.
Die Damen sind diesmal nicht ganz unwichtig. Zurückhaltend in ihrer Performance sind hier JoJo Chan als Ex-Liebe des Helden, und "Bonnie" Ngai Chau-Wah als Edel-Dame, auch hier wie bei Tien Feng souveräne Darstellungen. Beide Actricen bringen in ihren Rollenbildern -insbesondere JoJo Chan- auch den melodramatischen Ansatz in die Storyline mit ein.
Ganz anders Jade Hsu, die jugendliche Darstellerin, die als hitziger Heißsporn hier agiert. Das macht sie dynamisch, und etwas aufgeregter, kurz vorm Overacting. Aber noch voll okay, und sie bringt Schwung rein.
Und sie ist sehr attraktiv, ein hübsche junge Chinesin. Die würde ich nur von der Bettkante stoßen, wäre ich mit Mikayla Demaiter liiert, meinem neuen Mega-Schwarm neben Athing Mu.
Also wenn Mikayla Demaiter etwas von einem Mann will, dann wird auch JEDER verheiratete Mann darunter zum Fremdgänger und Schwerenöter. Alles andere wäre geradezu abnorm.
Die Schwertkampf-Action in "The Sword" ist rasant-dynamisch und einmal mehr perfekt choreographiert. Mitunter vielleicht etwas hektisch, und die Flugeinlage am Ende, nun ja.
Aber die Fightaction ist zackig, und auch blutig, rassig-kernige Kämpfe mit dem Schwert.
Und wie es sich für einen Edel-Eastern gehört, verpasst man all dem natürlich auch eine Botschaft: Ruhmsucht -unbedingt der beste aller Schwertkämpfer zu sein- oder für 2 Schwerter zu töten und die Mitmenschen mies zu behandeln... ist schlecht.
Was ja nicht ganz unverständlich ist.
"The Sword" ist ein durchaus sehenswerter Eastern mit einem gewissen Anspruch, der aber auch mehr als passabel unterhält.
Gute 7 von 10 Punkten stehen da in meiner Bewertung zu Buche.