Im Zuge der erfolgreichen „Superman“ - Reihe ließ es sich das italienische Kino natürlich nicht nehmen seinen eigenen Beitrag zum Thema beizusteuern, obwohl eigentlich kein Publikum danach verlangte. Regisseur Alberto De Martino („Im Dutzend zur Hölle“, „Holocaust 2000“), allgemein ein Mann auf den man sich meist verlassen konnte, wollte „Der Puma Mann“ dann nachträglich eigentlich auch als Parodie verstanden wissen. Doch dafür nimmt sich der Film selbst viel zu ernst. Die Ausrede funktioniert also schon mal nicht.
Anderseits gehört „Der Puma Mann“ aber auch zu den filmischen Beiträgen, die man sich als neugieriger Fan italienischer Trash-Ware unbedingt mal zu Gemüte führen sollte. Denn allein schon die dilettantische Tricktechnik lädt nämlich zum feuchtfröhlichen Korkenknallen ein. So baumelt Hauptdarsteller Walter George Alton, eine ganz furchtbar talentfreie Zone übrigens, ganz offensichtlich an Drähten vor einer Leinwand, um einen fliegenden Superhelden zu suggerieren. Wirklich ganz großes Kino. Noch besser sind eigentlich aber sein Sidekick, ein aztekischer Anabolika-Priester, und Donald Pleasence („Halloween“, „Der Commander“) als größenwahnsinniger Bad Guy, der in seinem Leder-SM-Outfit durch eine überdimensionale Alien-Maske aus Gold glotzt, um den Regierungsoberhäuptern der gesamten Welt seinen Willen aufzuzwingen. Man kennt das ja alles bereits. Die gute alte Geschichte von der Weltherrschaft.
Bis es zum obligatorischen Endkampf kommt, befolgt „Der Puma Mann“ brav die bekannte Strukturformel einer jeden Superhelden-Story, in der sich der Auserkorene zunächst einmal seiner übermenschlichen Kräfte bewusst werden muss, so seine Rückschläge zu verdauen hat, sich eine holde Maid ans Bein nagelt und nebenbei dann auch noch zig Verbrecher zur Strecke bringt, bis er an Kobras (Pleasence) dann gewaltig zu knabbern hat. Weiß der Bösewicht doch, wie so einem widerspenstigen Superhelden beizukommen ist...
Fazit:
Billiger Superhelden-Schmu aus Italien, für den man schon sehr viel Geduld und Toleranz aufbringen muss. Donald Pleasence zeigt mal wieder, dass er sich für keine Rolle zu schade war und die Tricktechniker, dass sie selbst ohne Budget irgendwie die Vorstellungen des Regisseurs realisierten. Unfreiwillig komisch ist „Der Puma Mann“ letztlich ja noch, aber das reicht selbst mir nicht, um ihn jemals wieder eine Chance zu geben. Technisch dank der miesen Ausstattung und den ungaublichen Tricks eine mittelschwere Katastrophe und schauspielerisch leider weitestgehend auch ein Offenbarungseid. Damit nur ein Film für beinharte Trash-Fans.