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Lange musste man auf einen „Spike Lee Joint“ warten, der dieses selbstgeschaffene Label des Regisseurs wirklich verdient. Die letzten guten Filme, 25TH HOUR und INSIDE MAN, liegen 12 bzw. 16 Jahre zurück, dazwischen gab es außer dem miserablen OLDBOY-Remake und der verkorksten Neuauflage seines tollen Erstlings SHE’S GOTTA HAVE IT als Netflixserie nichts erwähnenswertes.

BLACKKKLANSMAN ist nun tatsächlich wieder ein echter Spike Lee geworden, ein Film, der thematisch an frühere Werke wie MALCOLM X, JUNGLE FEVER und DO THE RIGHT THING anschließt und formal sogar noch mainstreamiger ausgerichtet ist als INSIDE MAN & Co. Die meiste Zeit lässt sich BLACKKKLANSMAN als unterhaltsamer Copfilm goutieren, der Elemente aus Drama, Komödie (bisweilen sogar Parodie) und historischem Background mit ernsthafter Botschaft mixt, leicht und souverän inszeniert und von einem tollen Darstellerensemble cool gespielt.

Die wenig subtilen Spitzen gegen die aktuelle Regierung („America first!“) ließen sich noch als plakative Verstärkung fürs Massenpublikum tolerieren. Doch am Ende packt Lee den Holzhammer aus, serviert uns schockierende Dokumentarszenen aus Charlottesville 2017, die einen brutalen Anschlag auf friedliche Demonstranten zeigen, und schneidet dazu das verharmlosende Statement Donald Trumps. Das hinterlässt nach einem halbwegs runden Filmende einen unangenehmen Nachgeschmack, nicht nur ob der deprimierenden Szenen, sondern auch wegen der Frage, ob das nun wirklich noch nötig war.

Irritierend wirken außerdem auch noch einige ganz offensichtliche Schnitzer in der Geschichte: Warum ließ die Polizei die Ermittlung nach der ersten Kontaktaufnahme nicht komplett von einem Weißen leiten und ging stattdessen dieses unnötig hohe Risiko ein? Und warum zur Hölle sollte der einzige schwarze Polizist der Stadt als Leibwächter für den National Director des KKK abgestellt werden? Aber die gehen nicht aufs Konto des Regisseurs – offensichtlich beruhen alle diese Dinge auf den tatsächlichen Fakten.

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