Review

Unterschwellige Botschaften wie man sie vereinzelt aus subliminaler Werbung kennt, sind in ihrer Wirkung arg umstritten. Meistens ist der Effekt nur von kurzer Dauer und ist erst gar kein direktes Bedürfnis vorhanden, verpufft die Suggestion ohnehin. Anders beim waschechten Horrorfilm, denn schließlich möchte der geneigte Betrachter wie etwa bei „The Ring“ durch unheilvolle Fragmente in einen gewissen Bann gezogen werden.
Dachte sich Regisseur Rob W. King auch, nur verzettelt er sich dabei spätestens im finalen Akt.

Nach dem Tod ihres Kindes leidet Malerin Lauren (Christina Ricci) unter manischen Depressionen und zieht mit ihrem Mann (Brendan Fletcher) in ein modernes Mehr-Parteien-Gebäude mit Überwachungstechnik. Doch auch hier fühlt sie sich verfolgt, während offenbar jemand versucht, sie mit unterschwelligen Reizen in eine bestimmte Richtung zu lenken…

Die Erzählung lässt sich anfangs etwas zuviel Zeit und vernachlässigt dabei, genauer auf das Trauma der Hauptfigur einzugehen. Dadurch wirkt Lauren ein wenig unnahbar und auch das Verhältnis zu ihrem Mann wirkt überaus distanziert. Sie besucht regelmäßig eine Therapeutin, wirft irgendwelche Pillen ein und kämpft mit Alpträumen, - am Ende könnten Laurens Wahrnehmungen womöglich das Ergebnis einer angegriffenen Psyche sein.

Dazu passen auch kurze Erscheinungen, welche im nächsten Augenblick wieder verschwunden sind, wobei selbst diverse Überwachungskameras ab und an Trugbilder zu liefern scheinen, während der Fernseher stroboskopartige Bildabfolgen von sich gibt, die bereits in Richtung Konditionierung oder Gehirnwäsche wie in „Clockwork Orange“ tendieren. Erst zur Mitte der Geschichte wird die Richtung deutlicher, spätestens, als sich John Cusack in einer Nebenrolle hinzu gesellt.

Von spannenden Einlagen ist man jedoch relativ weit entfernt und auch der Actionanteil zum Finale ist kaum erwähnenswert. Zwar machen sich hier eine grundsolide Kamera und eine surreal anmutende Ausstattung positiv bemerkbar, doch storytechnisch gerät die Angelegenheit zusehends hanebüchen, was in einem viel zu holprig abgehandelten Showdown mündet und alles andere als den anberaumten A-ha-Effekt erzeugt.

Christina Ricci rettet mit ihrem nuancierten Spiel noch einiges, obgleich die Chemie zwischen ihr und dem ebenfalls passabel agierenden Fletcher nicht dolle ist. Cusack balanciert als Verschwörungstheoretiker mit ständiger Tarnkappe und Kabeltrommeln im Unterschlupf nah am Comichaften, der Rest der Riege performt okay.

Mal abgesehen von einer eher unerwarteten Gewalteinlage, welche im Endeffekt die FSK16 rechtfertigt, halten sich die Überraschungsmomente in Grenzen und auch die atmosphärischen Highlights beschränken sich auf nur wenige Momente in der zweiten Hälfte, in der zumindest das Tempo ein wenig angezogen wird. Die Grundidee der Story birgt durchaus Potenzial, doch die Ausarbeitung bleibt unausgegoren, formelhaft und über weite Teile zu lahm inszeniert.
Knapp
4 von 10

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