Mal wieder Rache…06.05.2020
Früher wäre dieser Film auf DVD erschienen, da er ein sehr bestimmtes Publikum anspricht. Den Freund des gepflegten Rachethrillers mit Anklängen und Verweisen auf die Yakuza. Und wem an dieser Stelle der gute alte Showdown in Little Tokyo einfällt, der liegt richtig, denn die Filme ähneln sich durchaus. Man fühlt sich hier wie in den seligen Achtzigern, wo immer dann, wenn mal zu lange Leerlauf herrschte, ein paar Finsterlinge vorbeikamen, um kurzerhand vom Helden aufgemischt zu werden. Heute gibt es diese Filme eher selten, auch kaum mehr auf DVD, sondern direkt bei Netflix. Letzteres ist mir gleichgültig, mein Heimkino spielt alles ab…
Hier nun sehen wir einen Mann, der als Bub mitansehen mußte, wie die Mutter von besonders fiesen Yakuza umgebracht wurde. Jahre später gibt es endlich die Chance auf Rache, als der Mann angeheuert wird, um die Tochter eines Interpol-Agenten aus den Fängen der Yakuza zu befreien. Dazu ist es zunächst nötig, sich das Vertrauen der Gangster zu erwerben, damit dann, wenn man tief in der Organisation verwurzelt ist, reiner Tisch gemacht werden kann. Genau, das hat Schwarzenegger im City Hai vorgemacht – Innovationen gibt es hier wirklich keine zu bestaunen.
Es dauert eine Weile, bis der Film fahrt aufnimmt, die Rückblicke auf des Helden Kindheit sind passend eingewoben, aber in Summe passiert dann doch zu wenig. Die Story gibt nicht viel her, die Nachbarin des Helden dient sich als Lovepet an, wird aber auch rasch gemeuchelt, ebenso eine weitere recht schnuckelige Asiatin, sodaß es dreifach Grund zur Rache gibt. Leider sind die Kämpfe recht schnell und unübersichtlich in Szene gesetzt, erst zum Schluß, wenn die Fronten geklärt sind, erleben wir noch ordentlich harte Actionsequenzen. In Summe ein netter Streifen aus dem B-Movie-Fäßchen, schnell konsumiert, mit Spaß , aber deutlich Luft nach oben. Dennoch danke an Netflix, daß man sich dort dem darbenden Genre annimmt…es reicht noch für 7/10.