Review

Hommage und Original...?


Von „Terminator“ bis „Assault on Precinct 13“, von „Laserblast“ bis „Predator“ - „Kin“ hat große Vorbilder und gut abgepaust, ohne dabei zur reinen Kopier- und Zitiermaschine zu werden. Wirklich kreativ oder mutig ist dieser chice Retrokracher aber leider auch nicht... Wir folgen einem vierzehnjährigen Jungen, der in einem verlassenen Gebäudekomplex im immer mehr verrottenden Detroit eine womöglich außerirdische Waffe mit unglaublicher Durchschlagskraft findet. Und die könnte ihm und seinem älteren, kriminellen Halbbruder auf der Flucht vor dessen brutalen Gläubigern von enormer Hilfe sein...

„Kin“ hat eine coole BFG. Gamer wissen wovon ich rede. Vom Design bis zu ihrer Wirkung und Kraft - das Ding haut gut was weg und macht sich sicher gut als Spielzeug, egal ob als Minister oder in „Originalgrösse“. Wäre diese Railgun vor 30 Jahren in einem solchen Film erschienen, hätte sie sicher gute Chancen auf einen festen Platz im popkulturellen Bewusstsein. Der Film als Ganzes vielleicht sogar ebenso, denn er ist alles andere als mies, mal abgesehen vom plötzlichen und seltsam sequel-geilen Ende und ein paar zu wenigen wirklich gelungenen Actionmomenten. Doch das ist schon das Problem: wir haben eben nicht 1986. Und in 2019 ist das eben nicht genug, nicht mehr als ein unspektakulären Lückenfüller für den Sonntagnachmittag, für Streamingportale, für Auf-Nummer-Sicher-Geher. Letzteres trotz eigentlich „Original Content“. Neben dem aufgesetzten Ende stieß mir außerdem noch der ältere Bruder übel auf, eine der unsympathischsten und blödesten Figuren, über die ich mich seit langem in einem Film aufregen durfte. Dafür gefielen mir unser junger Held und James Franco als Gangsterboss. „Kin“ kommt jedoch insgesamt nie über nette Ansätze hinaus und fühlt sich eher an wie ein TV-Pilot. Oder ein Nebenschauplatz. Und eine schüchterne Verbeugung vor wirklichen Krachern. Und das ist leider kein „damals was alles besser“-Gejammer. 

Fazit: wie damals in den 80ern. Nur langweiliger und ideenloser und flacher und unfertiger. Dennoch: für einen Snack zwischendurch ist „Kin“ brauchbar. Selbst wenn er viel besser hätte sein können, ja fast müssen...

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