Martin Scorsese hat seiner Lieblingsstadt New York erneut einen Film gewidmet. Bringing out the Dead hört sich inhaltlich für den ein oder anderen nicht besonders interessant an, doch man sollte sich dieses Machwerk nicht entgehen lassen.
Zur Story: Der Krankenwagenfahrer Frank Pierce(Cage) ist psychisch am Ende. Seit dem Tod einer Patientin, der er nicht mehr helfen konnte hat er ein Trauma. Nichts gelingt ihm, er kann sich nicht konzentrieren und er versinkt in einem Meer aus Verzweiflung und Selbstkritik.
Seine Psychose wird immer stärker. Nur in den Momenten, in denen er Mary, die Tochter eines Patienten trifft, geht es
ihm besser.Doch auch sie sorgt kaum für Besserung. Man begleitet Frank an drei Tagen und erlebt seinen Alltag
mit. Er hat an jedem Tag einen anderen Beifahrer. Larry (John Goodman), der normalste, ist verfressen und
denkt daran selbstständig zu werden; Marcus ( Ving Rhames) flüchtet sich in den Glauben; Tom Walls ( Tom Sizemore) ist ein Vietnamveteran und absolut verrückt.
KRITIK: Scorsese hat ein eindrucksvolles Portrait eines verzweifelten Mannes geschaffen. Cage agiert gewohnt gut,
könnte sich aber durchaus mehr ins Zeug legen.
Star des Films ist, meiner Meinung nach, Tom Sizemore! Seine Darbietung ist schon beinahe oscarreif. Seine Augen, sein Mienenspiel und seine Bewegungen passen zu dem durchgeknallten Fahrer, den er darstellt. Bis auf Patricia Arquette, die ziemlich nervig ist, sind auch die übrigen Darsteller in Ordnung.
Kameraführung und Musik sind hervorragend. Schnelle Bilder und jazzige Soundtracks spiegeln Frank's innere Zerrissenheit wieder.
Bringing out the Dead ist ein besonderer Film mit skurrilen Charakteren. Ein Film, bei dem man sieht, welche Auswirkungen Stress haben kann. Kurz und gut: der Film ist sehr gut.