1864: Während der französischen Intervention reist der deutsche Arzt Dr. Karl Sternau im Auftrag des amerikanischen Präsidenten Lincoln nach Mexiko. Dort soll Sternau dem rechtmäßigen Präsidenten Juárez eine Botschaft Lincolns übermitteln, in der dieser Mexiko seine Unterstützung gegen die französische Besatzung versichert. Nachdem Dr. Sternau von seinem Widersacher, dem abtrünnigen mexikanischen Offizier Verdoja, in einem Zweikampf verletzt worden ist, gerät er in die Fänge der Chichimec-Indianer. Graf Alfonso ist es gelungen, die Aztekin Karja durch seine heuchlerischen Liebesschwüre dazu zu bringen, ihm das Geheimnis des sagenhaften Aztekenschatzes zu offenbaren. Auch Verdoja - mittlerweile mit den französischen Besatzern im Bunde - trachtet seinerseits danach, sich des Aztekenschatzes zu bemächtigen. Bei einem erfolgreichen Überfall auf die Hazienda del Erina gelingt es Verdoja schließlich, Dr. Sternau und seine Freunde gefangen zu nehmen und in die Pyramide des Sonnengottes zu verschleppen, denn auch Sternau kennt das Geheimnis des Aztekenschatzes...
Im zweiten Teil des Mexiko-Abenteuers spitzt sich die Jagd nach dem Schatz der Azteken zwar immer mehr zu. Dramaturgisch überzeugen kann dies jedoch nicht. Wurde die Handlung bereits im ersten Teil häufig durch eine unmotivierte
Aneinanderreihung wilder Actionszenen dominiert, so findet dies in der Fortsetzung
eine unerwartete Steigerung. Viel zu lange dreht sich die Handlung zwischen fortgesetzten Gefangennahmen und anschließenden Befreiungen - mal auf der einen, mal auf der anderen Seite - im Kreis. Dadurch entstehen überflüssige Längen, welche Regisseur Robert Siodmak nicht anders zu überbrücken weiß, als sie reichlich und leider nur zu offensichtlich mit aus dem "Schatz der Azteken" recyceltem Bildmaterial sowie ein paar zusätzlichen, teils überflüssigen Gewaltszenen auszuschmücken. Hauptdarsteller und Zugpferd Lex Barker kann bei dem Ganzen - wie auch schon im ersten Teil dieser Karl May-Verfilmung - wiederum nur leidlich überzeugen und bleibt als Dr. Sternau weitestgehend blass. Gewohnt souverän in der Darstellung ihrer Schurkenrollen erweisen sich demgegenüber Gérard Barray und Rik Battaglia als gelungene Besetzungen, denen es gelingt, ihren Charakteren die bereits aus dem ersten Teil gewohnt überzeugende Tiefe zu verleihen. Alles in allen ist "Die Pyramide des Sonnengottes" zwar keine gelungene, aber insgesamt doch eine akzeptable, wenn auch sehr schablonenhafte Fortsetzung des "Schatz der Azteken" , die aber Freunde des Genres unterhalten wird.
Fazit: Eine insgesamt entbehrliche Fortsetzung.