Review

Asthmatischer Alptraum


Es gibt schlechte und gute 6en. Der französische Katastrophenfilm „A Breath Away“, in dem ein seltsamer, giftiger Nebel die französische Hauptstadt (und wahrscheinlich ganze Welt) und eine dreiköpfige Familie lahm legt bzw. in den obersten Stock treibt, ist eine gute 6/10. Man könnte ihn als Mischung aus „The Mist“ und „Carriers“ beschreiben, mit einem kleinen Stückchen Young Adult-Dystopie. Und gerade in den aktuellen Zeiten bringt eine solche wortwörtlich atemberaubende Apokalypse natürlich nochmal ein ganz anderes Mulmen in den Magen...

Ich hoffe mein obiger „Nebel“-Vergleich hat jetzt keine Hoffnungen auf Monster und klassischen Horror geweckt, denn „A Breath Away“ ist von der Ausrichtung realistischstes Terrorkino. Es wird mit Urängsten gespielt, vom fehlenden Sauerstoff bis hin zum Kampf um die Liebsten, Partner und Tochter, es wird mit der Ahnungslosigkeit und Panik kokettiert, mit Hilflosigkeit und dem Zusammenbruch von Ordnung, Staat und Gesellschaft, man erfährt wenig bis nichts über den Ursprung der wuchernden, langsam wachsenden/steigenden Bodenwolke, man darf sich seine eigenen Gedanken machen. Gerade zum finalen, nicht ganz unvorbereiteten, unerwarteten, aber dennoch fragwürdigen „Twist“. Doch hauptsächlich tragen der intensiv aufspielende Romain Duris als kämpfender Familienvater, eine schön „normal-hübsch runtergeschminkte“ Olga Kurylenko und eben der gruselige Giftnebel aus der Erde den Film. Und da ist es egal ob man ihn als „natürliche Rache“ oder „tödliche Evolution“ oder als „kitschigen Neuanfang“ versteht. Ungemütlich und packend ist die Situation in jedem Fall. 

Fazit: französischer Mist. Und alles andere als Mist. „A Breath Away“ ist spannend, emotional und bis zum Ende auch einigermaßen glaubhaft. Über das Finale kann man sich dann streiten, doch insgesamt haben mir die anderthalb Stunden gefallen. Beste Atemmaskenwerbung ;)

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