Review
von Ruegs
Der Film basiert in Teilen auf dem Augenzeugenbericht von Dr. Miklos Nyiszli, einem ungarischen Juden, der Dr. Josef Mengele in Ausschwitz II - Birkenau assistieren musste.
Im Rahmen der Endlösung setzten die Nazis sogenannte „Sonderkommandos" ein, die ihnen bei dem Vernichtungswerk in den Todeslagern des Dritten Reichs helfen sollten. Diese jüdischen Männer begleiten die Opfer in die Gaskammern und führten auch alle weiteren Arbeiten bis hin zur Verbrennung der Leichen in den Krematorien aus. Dafür erhielten sie, gemessen an den Lagerverhältnissen, aussergewöhnliche Vergünstigungen... bevor sie dann nach spätestens vier Monaten selbst vernichtet wurden.
Der Film zeigt die täglichen und entsetzlichen Arbeiten des zwölften Sonderkommandos in Ausschwitz II - Birkenau. Man sieht die Brutalität der Nazis und spürt die Ausweglosigkeit der Gefangenen. Es ist denn auch nicht verwunderlich haben sich einige der Insassen, trotz den schwierigen Bedingungen, verbündet und heimlich einen Aufstand gegen die Nazis geplant. Es wurden Wärter geschmiert, hämpfchenweise Sprengstoff gesammelt, Waffen versteckt und am Tag X wurde der riskante Plan umgesetzt. Sie wussten, dass ihre Erfolgsaussichten sehr gering sind und doch wollten sie nicht tatenlos zusehen wie sie ausgelöscht werden.
Der Film behandelt die Grauzone zwischen Weiss (dem Guten) und Schwarz (dem Bösen) und zeigt den Holocaust einmal von einer etwas anderen Seite. Es zeigt, dass die Menschen in dieser Notsituation alles taten um zu überleben. Es ist ein moralisches Dilemma in einer äusserst schwierigen Situation. Der Film wertet nicht, sondern stellt vielmehr die Frage wie weit ein Mensch in einer solchen Situation geht. Er will auch nicht schockieren und zeigt die Grausamkeit eher in einer stillen Art und Weise. Ich fand die Geschichte interessant und gut umgesetzt. Die Handlung wirkt realistisch und glaubwürdig und zieht den Zuschauer sofort in seinen Bann. Die Produktion und die Darsteller sind ebenfalls solid.
Note: 7.5 / 10