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Ein verbreitetes Subgenre sind Killerautos in Horrorfilmen nicht gerade, denn neben „Christine“, „Teufel auf vier Rädern“ und vielleicht noch „Der Leichenwagen“ entwickeln Fahrzeuge eher selten ein Eigenleben. Etwas vielfältiger sehen die Möglichkeiten beim Wohnmobil aus, nur trifft Regisseur Tom Nagel selbigen nur selten auf den Kopf.

Opa Charlie will es noch einmal wissen und besorgt sich einen alten Camper, um mit seinen Söhnen nebst Anhängsel einen Trip durch die Wüste zu unternehmen. Unterwegs gabeln sie ein Paar mit Autopanne auf, doch dann rast das Wohnmobil ungebremst durch die Steppe, bevor es zum Stehen kommt. Mitten im Nirgendwo gestrandet, ist dies erst der Anfang des Grauens…

Angelehnt an Pendants früherer Jahrzehnte könnte es sich hier ebenfalls um ein vergessenes Werk handeln, zumal der Wohnwagen einige Jahrzehnte auf dem Buckel hat und niemand der Passagiere ein Handy mitführt. Nach einem halbwegs stimmungsvollen Intro, in dem ein neugieriger Junge schon mal Bekanntschaft mit dem bösartigen Vehikel macht, geht es rasch auf die Straße, wobei die Figurenzeichnungen nicht über oberflächliche Stereotypen hinauskommen.

Auch das Verhalten einiger Individuen regt eher zum Kopfschütteln an, denn als die erste Randfigur mit Genickbruch im Camper verendet, legt sich die Aufregung bereits nach wenigen Minuten und anstatt ab einem bestimmten Zeitpunkt über eine Wanderung von 40 Meilen nachzudenken, verharrt man stumpf vor Ort. Trotz geringer Mengen Wasser und Nahrung.

Recht drollig sind indes einige Ableben im Zusammenhang mit einigen dämonischen Erscheinungen, deren Spitze die ekelhafte Visage eines Serienkillers darstellt. Mal wird jemand überrollt, es kommt zu einer Strangulation, zwei Kopfschüsse sind zu verzeichnen und jemand erhält gleich mehrere Messer im Kopf. Da die handgemachten Gewaltdarstellungen nicht allzu deftig in Szene gesetzt sind, geht eine FSK16 durchaus noch in Ordnung.

Ansonsten befinden sich mit Denise Richards und Mischa Barton zwei fähige Darstellerinnen an Bord, wobei deren Synchro über weite Phasen einen anderen Eindruck vermittelt.
Jeff Denton, der sich hauptsächlich fürs Drehbuch verantwortlich zeichnet, performt demgegenüber auffallend emotionslos und auch Brian Nagel (man ahnt es bereits…) ist nicht gerade der Innbegriff darstellerischer Künste.
Immerhin gehen Score und Sounddesign in Ordnung und in einigen Momenten sorgt der einsame Camper in der Wüste für kleine atmosphärische Momente.

Dennoch hätte man mit der Situation eines vom Geist eines Killers besessenen Wohnmobils deutlich mehr machen können. Zwar geraten die letzten Minuten einigermaßen temporeich und spannend, doch die Auflösung ist Banane und der obligatorische Schlussgag zündet auch nicht so recht.
Allenfalls taugliches Mittelmaß.
Knapp
5 von 10

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