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???Bei dem Start eines bestenfalls international und damit global angelegten Blockbusters, der nicht nur möglichst viel Altersklassen ansprechen sollte als eben auch das Publikum aus aller Herren Länder, bei den Einspielergebnissen also eines großen oder zumindest größeren Studiofilmes wird heutzutage sicherlich auch noch auf die Vereinigten Staaten von Amerika geschaut (aus dem der Film dann zumeist auch herkommt), und gleich danach auf die Volksrepublik China. Das asiatische Land, früher belächelt und höchstens mit künstlerisch wertvollen Filmen der sogenannten 5. Generation, also der Regisseure um Chen Kaige und Zhang Yimou außerhalb der Landesgrenzen und zumeist auf Festivals präsent, hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich in der Nachfrage und auch der Befriedigung dieser Bedürfnisse gesteigert, gerade in den letzten Monaten sind einige bis dato unvorstellbare Kassenrekorde gleich mehrfach und dies Schlag auf Schlag gebrochen worden. Und zudem hat man sich oft als letzter Rettungsanker für Produktionen bewährt, die anderswo eher stolperten und strauchelten, im Festland China aber erstaunlichen Anklang fanden und sich oftmals dort allein re-finanzierten.

Zu einen der Beispielen gehört der '13er Escape Plan, der als eine Art spätes oder auch verspätetes Abschiedsgeschenk an die Fans von Stallone und Schwarzenegger funktionierte, ein theoretisch modernder Actionthriller, nur mit Darstellern, die primär aus den Achtzigern stammen und schon Mitte der Neunziger aufgrund des fortgeschrittenen Alters belächelt und tot geschrieben wurden; eine Konservierung von früheren Heldenruhm und archaischer, meist rein körperlicher und einsilbiger und dann dort auch humoristisch-selbstreferentieller Männlichkeit, die heutzutage weder gefragt ist noch dementsprechend großartig Nutzen und Gewinn für die Produzenten verspricht. Mit Ausnahme von China natürlich, wo bspw. gar der (qualitativ gleichgesinnte und fast gleichgestellte) Trittbrettfahrer Black Water noch Wochen nach einem ansonsten globalen Start als DtV und VoD und auch dieser Film nun, eine späte und lang 'verschwiegene' bzw. merkwürdig still gehaltene Fortsetzung ihren Weg auf die Leinwand findet, und diesmal (für bessere, nämlich 40% statt der üblichen 25% bei der Rendite) auch eine einheimische Firma als Partner gefunden wurde und natürlich hier und für die bereits anberaumte Weitererzählung Escape Plan 3: Devil's Station auch entsprechend lokale Schauspieler. [Die eingesprungene, seit 2009 in Beijing situierte Leomus Pictures ist aber ein kleiner Fisch auf dem Markt, beileibe keine der ortsansässigen Majors, und zumeist durch Distribution fremder amerikanischer Produktionen aufgefallen; eigenes auf die Beine gestellt haben sie bisher besonderes noch nicht.]:

Nach einem mißglückten Befreiungsversuch mehrerer Geiseln in Tschetschenien entlässt der Sicherheitsexperte Ray Breslin [ Sylvester Stallone ] den dafür mitverantwortlichen Mitarbeiter Jaspar Kimbral [ Wes Chatham ] aus seiner Firma, auch sein zweiter und bester Mann Shu Ren [ Huang Xiao-ming ] braucht erstmal eine Auszeit, die ihn nach HK und darüber als engagierter Bodyguard für seinen bedrohten Verwandten Ma Yusheng [ Tang Chen ] nach Thailand führt. Dort werden beide Männer allerdings nach erbitterter Gegenwehr von mehreren maskierten Schergen niedergestreckt und in ein inoffizielles Gefängnis namens H.A.D.E.S. (High Asset Detention Service) entführt, wo sie der einzig anwesende Leiter Gregor Faust [ Titus Welliver ] mehrfach gegen den Rest der Insassen antreten lässt und so und über nächtliche Tortur an streng vertrauliche und höchst wertvolle Informationen herankommen will. Breslin und sein Team wenden sich auf der Suche nach Shu, der bereits von innen heraus die Flucht plant, an den Außenstehenden Trent Derosa [ Dave Bautista ], ein Mann fürs Grobe und mit Connections.

Regie führte damals Mikael Hafstrom, während nun Steven C. Miller ran darf, der zuletzt vermehrt mit Bruce Willis in dessen DtV-Abenteuern wie Marauders, Extraction und First Kill gewerkelt hat, und für den Abschluss John Herzfeld; einer wie der andere im Grunde, gehupft wie gesprungen, wobei Miller von der Gestaltung her vielleicht fast noch der Auffälligste und vielleicht auch der Enthusiastischte ist, aber gerne mal im Farbfilter ertrinkt und (woanders) auch die Zeitlupen auf Anschlag bringt. Von der Inszenierung der Filme her nicht gerade ein Feingeist, der hier allerdings zumindest schnell auf Tempo und Druck geht und sich ganz in den Dienst der Sache, der Präsentation eines Selbstläufers für die auf Nachschub wartenden Leute da draußen und v.a. die zuletzt darbende Klientel der Liebhaber konsequenter Aktionsfilme stellt. Aufgezogen als Mischung aus Sequel und Spinoff, aus Anbiedern und Brüskieren, aus Neugier, Prominenz und Dämpfer, irgendwo zwischen Lock Up, Fortress und Penitentiary III, in dem zwar auch auf den Vorgänger verwiesen wird, aber diesmal vermehrt ein Mündel und sowieso fast eine neue Truppe für wie für den Pilot eines Fernsehserienablegers à la (der leider beizeiten abgesetzten) Breakout Kings im Mittelpunkt des Geschehens ist. Während Stallone als Breslin selber lange vermehrt aus dem Hintergrund, als Auftrag- und Stichwortgeber, teilweise sogar aus dem Off oder per Rückblende und ansonsten natürlich als Gimmick für den Verlauf selber, als einziger Grund für etwas Würde in dieser Totgeburt von Actiongülle hier und als Auslöser für Showdown und Finalkampf sowie der Ankündigung einer Weitererzählung agiert. Immer noch aktiver als Bautista, der im Grunde bis auf Schützenhilfe bei einer schummrig-blutigen Barschießerei kaum anwesend, gar nicht richtig in Interaktion oder auch Aktion und auch nur den Gagencheck am einkassieren ist.

Gedreht in knapp 3 1/2 Wochen, als ordentlich schäbiger Reißer, von Sparmaßnahmen geknechtet, bei der die anfänglich vielen Wechsel der Location natürlich nur vorgetäuscht sind und man auch da in diesem Matsch aus Dunkelheit, Grün- oder später vermehrt Blaustich und auch etwas erbarmungswürdigen Schmuddeltum sowieso nicht viel erkennt, wird der Film beizeiten angezogen und gleichzeitig auch noch eine ganze Nummer dumpfer als das Original schon angelegt. Was per se nicht verkehrt ist, wenn man sich denn auf andere Stärken, wenn denn vorhanden konzentriert. Überraschenderweise ist der Film zwar nicht richtig langweilig, allerdings recht abstoßend, trotz einbehaltenen Drehbuchautor Michael Chapman teilweise recht auf Diskrepanz, paar Idiotien hier und Füllszenen dort gehend, selbst bei niederen Erwartungen und dem 20 Mio. USD Budget erstaunlich billig und ins Kleinklein verlegt (ewiggleiche Kulisse, 'Explosionen', die einkopierten 'Feuerstöße' aus den Schusswaffen, viel preiswertes Geprügelei), und überhaupt ist die Szenerie hässlich wie die Nacht und auch gar nicht so richtig im Hier und Jetzt, sondern und dies für die Billigheimer vielleicht interessanterweise wie in einer zukünftigen dystopischen oder in einer albtraumhaft verzerrten Parallelwelt gesetzt.

Vieles befindet sich wie eine kurze Verfolgungsjagd im Niemandsland von Industriebrache entweder abgelegen oder gleich vollkommen isoliert, lichttechnisch höchstens im Halbschatten, die Intelligenz auch, in einer Dunkelkammer, die kein Tageslicht, keine Frischluft und nur das auf ein Rondell begrenzte Areal eines 'Menschenzoos' samt einem Aufseher und sonst viel Hologram und Robotnik kennt. Ein Survival of the Fittest, dass theoretisch Anklänge an die seligen Knastprügler der späten Achtziger und frühen Neunziger hat, sich auf technischer Seite etwas mit futurischen Anstrich, ebensolchen Tönen und gleichzeitig schreiend üblen Spezialeffekten wie aus der Steinzeit umgibt und für die zackigen Kampfszenen selber oftmals gleich zwei der negativen Faktoren auf einmal einsetzt, die Todsünden quasi: die verwackelte Kamera plus digitaler Zoom nämlich und zusätzlich den strammen Schnitt. Eigentlich ist es schon ein Wunder, dass manche der frühen körperlichen Auseinandersetzungen beim nächtlichen Jahrmarktstrubel in Bangkok bspw. wenigstens hier und da eine wirksame Einstellung erzielen und sich diese beim ganz aufmerksam Schauenden eventuell auch einbrennen.

Ordentlich den Gang ein bis zwei, oder (wenn man den unisono miesen Kritiken Glauben schenken darf) gleich mehrere Klassen tiefer also noch als das schon recht mäßige Original, dass so im Nachhinein noch etwas geadelt und auf den Thron des Lobpreisens gehoben wird und wo auch deren Nebenbesetzung schon mehr Klasse aufwies als hier die meisten Neuzugänge im Mittelpunkt des Geschehens.

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