Review

Der freischaffende Agent Jonathan Cold wird von einem geheimnisvollen Mann engagiert, um ein Päckchen von Frankreich nach Deutschland zu liefern. Nicht wissend, was er transportiert, zieht Cold korrupte Politiker und hinterhältige Schläger scheinbar magisch an. Ihm bleibt keine andere Wahl, als seinen Gegner immer einen Schritt voraus zu sein.

Auf seiner großen Osteuropa Tournee schaute Steven Seagal auch mal in Polen vorbei, um the Foreigner zu drehen. Immerhin deckt den Drehort auch das Script, denn viele Szenen spielen wirklich dort, allerdings sehen auch die Szenen, die in Deutschland oder Norwegen spielen sollen verdächtig nach Warschauer Hinterland aus. Er gibt einen Paketkurier mit CIA Ausbildung hinter dessen Inhalt gefühlte zehn verschiedene Parteien her sind und schon bei der Annahme versucht ein Rudel dänischer Killer??? (in diesem Film wird beinahe jedes europäische Land irgendwie involviert) ihm dieses wieder abzuluchsen.
Foreigner hat zwei große Probleme. Da wäre einmal das dämliche Drehbuch. Es wird versucht hier super clever ein Thriller aus Verrat und Gegenverrat aufzubauen, heraus kommt aber nur eine konfuse Suppe, bei der man irgendwann die Lust verliert herauszufinden, wer da gerade zu wem gehört oder versucht den anderen umzubringen. Da spielt mal die CIA mit, die polnische US-Botschaft, der geheimnisvolle Absender, der pariser Auftraggeber oder der deutsche Industrielle und seine suspekte Ehefrau. Kein Mensch blickt mehr durch wer da zu wem oder gegen wen gehört. So was kann man in einem raffinierten, doppelbödigen Thriller durchaus schonmal bringen, aber hier wird der Zuschauer einfach nur mit der Konfusität allein gelassen.
Problem Nummer zwei: wir befinden uns hier in einem Seagal Streifen. Da erwartet man eigentlich nur, das der Meister den Bauch einzieht und mit seinem Aikido den bösen Buben die Knochen zerbröselt. Irgendwie klappt das bei Foreigner aber beides nicht. Auseinandersetzungen werden in den meisten Fällen durch blutige Shootouts geführt und wenn es dann mal wirklich zum Körperkontakt kommt, ist dieser völlig mißlungen. Zum einen dauern diese nie lange und zum anderen wird jede Dynamik durch den Halbsekundenschnitt zunichte gemacht. Selten wurden Fights so uninspiriert hingerotzt wie hier.
Für mich ist Foreigner klar der Bodensatz im Seagal´schen Oeuvre. Wären nicht ein paar ganz nette Schießereien gewesen, könnte man den Film total vergessen. Aber selbst so gibts es in dem Genre zig bessere Arbeiten und selbst Hardcore Fans dürften eher enttäuscht sein. Umso überraschender, das tatsächlich sogar noch eine (auch eher maue) Fortsetzung gedreht wurde.
3/10

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