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Mit "Exit Wounds" so glaubte man würde Steven Seagal sein Comeback feiern und wieder zu alter Stärke zurückfinden. Mit dem billigen B-Movie "The Foreigner" zeigt er uns aber leider nur, dass er bald das Niveau von gealterten und gescheiterten Actionstars wie Jean Claude van Damme und Dolph Lundgren erreicht hat.

Die direct-to-video Produktion bereitet nur altbekannte Klischees auf, in denen Steven Seagal mal wieder der Macker vom Dienst ist, den niemanden aufhalten kann. Wer nun aber zumindest einen passablen Actioner erwartet, wird enttäuscht sein, denn dieses Machwerk ist ein verworrenes Detektivspiel mit seltenen, sehr kurzen Actioneinlagen.

Cold (Seagal) ist ein Agent, der für seinen Auftraggeber gewisse Aufträge erledigt und entsprechend entlohnt wird. Doch irgendwann ist mal gut mit dem Abenteuerleben und er plant seinen Ausstieg, lässt sich aber ein letztes Mal zu einem Job überreden..... Er soll ein Paket von Paris nach Deutschland transportieren, für das sich aber viele Parteien interessieren.

In Folge dessen verliert man sehr schnell den roten Faden im Film, da man schnell den Überblick verliert, welcher böse Bube von welchem Obermotz geschickt wurde, um Seagal das Päckchen abzunehmen und gegen dabei gegen welche Partei intrigiert. Jedenfalls braucht man dafür im Film nie lange zu überlegen, auf welcher Seite der neu aufgetauchte Charakter steht, denn Seagal selbst steht immer allein da, wenn man von seinem Bruder mal absieht, dessen Figur aber fast völlg außen vor gelassen wird und im Endeffekt ein filmisch überflüssiges Dasein führt.

Um Produktionskosten zu sparen wurde der Film größtenteils in Osteuropa gedreht, was dem Film oft ein billigen Look verleiht. Vergammelte Schlösser, Villen und alte kennt man mittlerweile genügend aus anderen B-Filmen des Genres, genau wie die dümmlichen Klischeefeinde mit russischem Akzent, bei denen nur Max Ryan als Stehaufmännchen, der so ziemlich alles vom Pumpgunschuss in den Bauch bis meterhoher Sturz aus dem Fenster, überlebt, was irgendwann an zu nerven fängt.

Actionmäßig wird sehr wenig geboten, obwohl das eigentlich die Stärken früherer Seagal Filme waren. Hier wird sich fast nur auf schnelle, kurze Erschießungen beschränkt, wie es in Agentenfilmen üblich ist. Mit dem Unterschied, dass hier jeder Shootout aufs Blutigste zelebriert wird, was besonders bei hilflosen und unbeteiligten Zivilisten, die nur zur falschen Zeit am falschen Ort waren oder aus Vergnügen erschossen werden, sauer aufstossen lässt. Gewalt zur Abschreckung um jeden Preis, muss das sein?

Seagal selbst zeigt nur selten seine Kampfkünste, die dann auch sehr sparsam ausfallen und vom Regisseur amateurhaft geschnitten wurden. Bemerkenswert nervend im Übrigen auch dessen Slow- und Fastmotionverliebtheit, die fast durchgängig in jeder Actionszene genutzt werden und schnell als störend empfunden werden.

Schauspielerisch verliert der Film leider auch auf ganzer Linie, denn "One Face"-Seagal ist hier noch der Beste, was nicht unbedingt für das Können der Anderen spricht, die in dem einen oder anderen Dialog ein clownähnliches Verhalten an den Tag legen, was aber auch an der schlechten Übersetzung und Synchronisation liegen kann. Ein wenig peinlich wirkt Seagal dennoch in einigen Szenen, denn sein Übergewicht versucht er mit langen Mänteln zu vertuschen, was ab und zu arg peinlich aussieht.

Fazit:
Richtig misslungener Steven Seagal Film, mit einem undurchschaubaren, verworrenen Plot und sehr magerer Action, die durch zu viele Stilmittel kaputtinszeniert wird. Ein Seagal, der sehr schlechten Sorte, wenn auch etwas besser als seine totalen Ausfälle wie "Patriot"

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