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Obgleich es sprichwörtlich auf der Hand liegen mag, sind Biker-Filme selten der Renner. Oft fahren zumeist langweilige Figuren auf ihren Mopeds durch nette Gegenden, während im Hintergrund irgendein Rocksong dudelt. Ist bei Regisseur Laurence Merrick über weite Teile auch so und man mag kaum glauben, dass seine Doku „Manson“ drei Jahre später eine Oscarnominierung erhielt.

Chainer (Des Roberts) ist der Boss der weißen Biker-Gang „Satans Scorpions“ und liefert sich eine Verfolgungsjagd mit einem Anwärter der „Chopper“, einer rein afroamerikanischen Truppe, welcher die Hatz mit dem Leben bezahlt. Daraufhin scheint die Situation zwischen den Gangs zu eskalieren und zwei Cops, die von den Bikern nur „Black Angels“ genannt werden, scheinen ebenfalls merkwürdige Pläne zu verfolgen…

Auf rein handwerklicher Ebene ist der Streifen eine ziemliche Katastrophe. Der Schnitt ist hakelig und verschluckt einstweilen einige Frames, während sich sekundenlange Flashbacks mit gegenwärtigen Momenten vermengen. Anfangs laufen einige Fahrszenen unrealistisch schnell ab und nicht wenige Egoperspektiven hinter einigen Fahrern sind regelrecht verwackelt. Der tödliche Unfall wurde nicht etwa durch einen waghalsigen Stunt realisiert. Nein, dafür werden zahlreiche Bilder im Affenzahn um 180 Grad gedreht und mittendrin zwei Bilder einer Explosion drübergelegt, - so funktioniert Trash!

Inhaltlich tut sich im Grunde auch nicht viel, denn Rocker-Alltag besteht halt nur aus Fahren, Saufen, Pöbeln und Rummachen. Immerhin tummeln sich am Rande noch ein Berglöwe und ein Waschbär, sie sind auch die einzigen Sympathieträger, taugen allerdings nur bedingt als Identifikationsfiguren, denn alle anderen sind Krawallbrüder oder leichte Mädchen. So leicht, dass sie während der Prügelei in einer Bar unbeirrt weiter tanzen, oder was diese Vorstufe von Aerobic im Bikini sonst zu bedeuten hat. Jene Keilereien weisen teils einen akustischen Bud-Spencer-Charakter auf, zumal viele Hiebe erst gar nicht ankommen, wie die üble Choreo mehr als nur einmal untermauert.

Ansonsten cruisen die Typen solange über die Straßen, bis ein Song voll ausgespielt wird und weil man anbei auf soziale Ungerechtigkeiten aufmerksam machen will, gibt es mittendrin und völlig aus dem Zusammenhang gerissen einige Archivbilder mit Konflikten zwischen Schwarz und Weiß, wonach einer feststellt, dass es offenbar keinen vernünftigen Streit zwischen einem weißen und einem schwarzen Mann geben kann, ohne dass Begriffe wie Rassismus ins Spiel kommen, - das ist in etwa so geistreich wie einige Namen der Figuren: Knifer hat ein Messer, Chainer eine Kette und One-Eye hat ein Auge. Nur Big Jim ist nicht wirklich groß.

Immerhin gibt sich die Synchro um Manfred Seipold, der bei Filmen aus den Siebzigern automatisches Mitspracherecht hatte, redlich Mühe, woraufhin aus dem Stelldichein mit einer Dame das Besteigen einer Lokomotive wird. Die Songauswahl ist allerdings nicht so knorke und die Mimen durch die Bank schwach, selbst ein James Whitworth, der Jahre später bei „Hügel der blutigen Augen“ mitmischte.

Somit dürften an dem bisweilen lauten Treiben ausschließlich Trashfans und beinharte Nostalgiker Freude haben, denn erzählerisch als auch optisch läuft hier einiges aus dem Ruder.
Das Ende ist allerdings überraschend konsequent und ein paar charmant doofe Momente kann man definitiv mitnehmen.
6 von 10

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