Franks Bewertung

starstarstar / 4

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

Diese Kritik stammt aus der Buchreihe "Die Angst sitzt neben Dir"


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Review

von Frank Trebbin

Die Idylle eines sonnigen Bergdorfes im Süden Italiens ist nur Fassade in einem grausamen Mordfall, der das dumpfe Denken der beschränkten Bevölkerung so richtig an die Oberfläche spült. Innerhalb weniger Tage werden drei Jungen auf brutale Weise ermordet. Schnell Maciara, eine der Hexerei verdächtigte Rothaarige, als Täterin abgestempelt und fast gelyncht. Es stellt sich jedoch heraus, daß ein katholischer Priester der Mörder ist, der die Knaben, seine latente Homosexualität unterdrückend, vor der „unreinen“ Welt des Erwachsenendaseins schützen will.

Lucio Fulci einmal anders. Was in „Don’t Torture a Duckling“ dominiert, ist nicht das realistische Schockmoment oder der reine Horror, sondern das Backwoodmilieu à la Italiana. Geradezu das Vorurteil über die ländliche Bevölkerung unterstützend, bietet Fulcis Giallo-Thriller alles, was man sich bereits so denken konnte: verlogene Sexualmoral, Gier und Prüderie bestimmen das Verhalten der Protagonisten. In den Sleaze-Bereich gerät der Film vollends, wenn eine (natürlich amerikanische) Blondine vor einem noch pubertärem Knaben verführerisch posiert. Trotz dieser unzweifelfhaft exploitativen Szenen kann „Don’t Torture a Duckling“ auch mit stimmungsvollen Momenten und einigen innovativen, sprich tabubrechenden Ideen aufwarten. Darüber hinaus ist der Film mit Florinda Bolkan, Barbara Bouchet, Thomas Milian und Irene Papas bestens besetzt.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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