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"Das Zeichen der Vier" wurde zum ersten Mal 1890 als Buch veröffentlicht und stellt den zweiten Fall des Meisterdetektivs da. Zusammen mit "Der Hund vom Baskerville" wurde auch diese Verfilmung von Sy Weintraub produziert und gleich in einem Aufwasch gedreht, eigentlich direkt für das britische Fernsehen. Doch dies soll kein Hinderniss sein, denn diese beiden Verfilmungen zählen zu den besten, wirklich schade, dass nicht noch mehr Romane von Sir Arthur Conan Doyle hier gleich mit verfilmt wurden. Das Drehbuch stammt erneut von Charles Edward Pogue (Psycho III, Dragonheart). Regie führt hier Eintagsfliege Desmond Davies.

Major John Sholto (Thorley Walters) wird von seiner Vergangenheit eingeholt, kurze Zeit später finden ihn seine beiden Söhne Bartholomew (Clive Merrison) und Thaddeus (Richard Heffer) tot auf. Doch ihr Vater hatte ein Geheimnis, denn auf dem Dachboden finden die Beiden einen wertvollen Schatz. Gleichzeitig sucht Mary Morstan (Cherie Lunghi) den Detektiv Sherlock Holmes (Ian Richardson) auf, denn ein Unbekannter will sich mit ihr treffen, um eine gewisse Schuld zu tilgen. So rutschen Holmes und sein treuer Kumpan Dr. John Watson (David Healy) erneut in einen Mordfall hinein. Als auch noch Bartholomew das Zeitliche segnet, ist für Inspector Layton (Terence Rigby) eindeutig Thaddeus der Mörder. Doch Holmes hat eine andere Theorie, denn irgendjemand übt hier Rache, bei den Leichen findet sich stets das Zeichen der Vier.

221B Baker Street, dort lebt der wohl berühmteste Detektiv aller Zeiten, der sich neben seinen Kriminalfällen mit diversen Experimenten und Geige spielen bei Laune hält. Das alte und ungemütliche London wurde auch hier sehr authentisch eingefangen, in den zahlreichen Nachtszenen fährt Davies viele Nebelmaschinen auf, an Atmosphäre mangelt es somit nicht. Jedoch ist die Story lange nicht so kniffelig wie andere Fälle des Detektivs. Die Täter stehen hier von Anfang an fest, nur das "Warum" gilt es für Holmes und Watson zu ergründen. So halten sich die Wendungen hier in Grenzen, dennoch hat Holmes hier einige Nüsse zu knacken und dabei verblüfft besonders seine Kombinationsgabe. Wenn er nur mit Hilfe einer Uhr den Menschen dem sie gehört lückenlos beschreibt, oder bei dem Fund einer Leiche den gesamten Tathergang aufzeigen kann. Scotland Yard um Inspector Layton verfolgt natürlich die falsche Spur und ist hier komplett auf Holmes angewiesen. Zu Beginn existieren hier zwei Handlungsstränge, einmal die Geschichte um Major Sholto und dessen Schatz, zweitens Mary Morston in die sich Watson verguckt, erst durch sie stößt Holmes auf diese Mordgeschichte. Natürlich hängen die beiden Stories zusammen.

Und es bleibt auch nicht bei zwei Morden. Das kuriose Mordduo, bestehend aus einem Alten mit Holzbein und aus einem Zirkusfreak, der seine Opfer mit Giftpfeilen tötet, will sich den Schatz unter den Nagel reißen. Einen Teil davon enthielt Mary wegen ihres Vaters, so gerät auch sie in Gefahr. Die Morde hat Davis gelungen vorbereitet, im letzten Drittel muss sich auch Holmes einige Male seiner Haut erwehren. So besticht auch "Das Zeichen der Vier" nicht nur durch eine spannende Mörderjagd, sondern auch einige Actioneinlagen, die dem Unterhaltungswert zu Gute kommen. Der Lovestory zwischen Watson und Mary schenkt man hier kaum Beachtung, wie im Roman, sie wird quasi nur angedeutet. Man konzentriert sich ohne Nebensächlichkeiten auf den Fall, in dem Holmes sogar einige Strassenkinder als Helfer anheuern muss. Ian Richardson (Das Phantom der Oper, Savage Play) als Sherlock Holmes liefert eine tolle Show und ist die gelungene Verkörperung der Romanfigur. Dies gilt auch für David Healy (Supergirl, Diamantenfieber) als Dr. Watson.

Durchweg gelungene Verfilmung des Sir Arthur Conan Doyle-Romans. Eine Mischung aus Krimi und Mysterie, sehr gut besetzt und spannend umgesetzt. Die Story darf einige Haken schlagen, obwohl die Täter hier von Beginn an feststehen.

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