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Ohne Computer Generated Imagery, kurz CGI, wären speziell im Sci-Fi-Bereich einige neuzeitliche Streifen wie „Matrix“ oder „Avatar“ kaum möglich gewesen. Die Optik des russischen Regieneulings Nikita Argunov erinnert auf den ersten Blick ein wenig an „Inception“ und muss sich keineswegs hinter Pendants aus Hollywood verstecken.

Architekt Viktor erwacht in seiner Wohnung und wird alsbald verfolgt. Die Welt um ihn herum hat sich verändert, Landschaften, Personen wirken fremd und kurz darauf erklären ihm einige Gleichgesinnte, dass Viktor seine Traumlandschaft mit all jenen Menschen teilt, die derzeit im Koma liegen. Und dann sind da noch die Reaper, monströse Erscheinungen, die den Überlebenden ans Leder wollen…

Regisseur Argunov konnte bereits einige Erfahrungen im Bereich der Spezialeffekte sammeln, was ihm hier in Sachen Optik deutlich zugute kommt. Da es sich ausschließlich um Szenerien der Erinnerung handelt, in der zuweilen deutlich Lücken klaffen, kann ein Weg schon mal über endlose Tiefen verlaufen, eine Straße um 180 Grad auf dem Kopf stehen und Venedig nur einen Katzensprung von San Francisco entfernt sein, während eine Wüstenlandschaft direkt hinterm Wald vorzufinden ist. Die surreale Grundstimmung ist da natürlich vorprogrammiert.

An einer entsprechenden Verpackung mangelt es also nicht, doch leider ist es um den Inhalt mehr schlecht als recht bestellt. Keine der Figuren kann Sympathien auf sich ziehen, die Charaktere bleiben blass und stereotyp und sobald die meisten Fragen des zunächst ominösen Treibens beantwortet sind, weicht die Spannung zusehends. Zumal der Score mit einigen hypnotisch anmutenden Klängen das Treiben zusätzlich ausbremst. Eine Liebesgeschichte bringt da ebenso wenig wie der Twist um eine führende Persönlichkeit und nachdem der Hintergrund um Viktors Koma aufgedeckt ist, dümpelt die Chose nur noch belanglos vor sich hin. Zudem finden sich die wesentlichen Actionszenen in der ersten Hälfte, in der zweiten wird deutlich zuviel taktiert und geschwafelt.

Somit ist Regiedebütant Argunov nicht mehr als ein durchschnittlicher Einstand gelungen, der zwar auf eine beeindruckende Optik setzt, inhaltlich jedoch weit hinter den Möglichkeiten zurückbleibt und spätestens ab der zweiten Halbzeit immer redundanter wird.
Knapp
5 von 10

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