In einer Big Bang Theory Folge behauptet Sheldon, er wisse, was Trauer ist, weil er sich von 12 Doctor Whos verabschiedet habe. Daran merkt man, dass der Schreiber die Serie nicht wirklich verfolgt, Schlimmer als die Wechsel des Doktors selbst, sind die Enden der Companions. Aber der Reihe nach.
The Masque of Madragora legt die Latte für die Serie weiter hoch an. Zum Staffelauftakt geht es ins Italien der Renaissance (und ich habe die ganze Zeit auf Ezio gewartet) in eine Geschichte um einen Kult , Aberglaube und Aufklärung. Eine spannende und starke Geschichte, mal wieder. Außerdem erfahren wir hier, warum sowohl die Companions als auch wir sämtliche Sprachen der Galaxis verstehen.
Dann wird es traurig. The Hand of Fear markiert das Ende von Sarah Janes Zeit als Begleiterin. Sie war eine perfekte Partnerin für den vierten Doktor (zurecht als „best friend“ bezeichnet) und hat der Serie viel gegeben. Im Nachhinein ist meine Begeisterung für die Sarah Jane Adventures noch mal gewachsen. Elizabeth Sladen verkörpert die Figur mit toller Natürlichkeit und Inbrunst. In diesem Abenteuer wird sie zunächst von einem uralten Alien (mal wieder….) besessen. Im weiteren Verlauf verschlägt es unsere Helden auf einen fremden Planeten, auf dem sie die traurigen Reste einer Zivilisation finden, die längst untergegangen ist. Die Folge ist spannend, aber nicht überragend, und das Ende ist traurig. Der Doctor wird nach Gallifrey gerufen und muss sich von Sarah Jane verabschieden, die mit einer Blume allein auf der Straße steht. Der emotionalste Abschied seit Ian und Barbara.
Das folgende Abenteuer, The Deadly Assassin, spielt dann komplett auf Gallifrey und ist das erste Mal, dass der Doktor keine Begleitung hat. Er wird in die politischen Intrigen seiner Heimatwelt hineingezogen, und dann mischt sogar der Master wieder mit, der als Skelett auftritt und bereit ist, die Galaxis für sein Überleben zu opfern. Eine starke Auftaktfolge, ein starker Schluss , zwei eher lahme Folgen dazwischen. Man erfährt viel über die Time Lords, und am Ende darf Tom Baker sich eine neue Begleitung suchen.
Die findet er dann in Leela, einer jungen Frau von einem fremden Planeten, auf dem sich „Wilde“ mit „Zivilisierten“ bekriegen. Es stellt sich heraus, dass der Doktor selbst an diesem Zustand nicht ganz unschuldig ist. Hier wird die TARDIS bzw. Zeitreisen endlich mal als Plotelement benutzt, nicht einfach nur als Reisemittel. Leela selbst agiert deutlich aggressiver als alle bisherigen Companions. Großes Plus ist das überaus knappe Outfit, das damals Jugendschützer auf die Barrikaden getrieben hat.
Robots of Death ist dann eine nette kleine Krimigeschichte, die Asimovs erstes Gesetz der Robotik (Kein Roboter darf einen Menschen verletzen) zitiert, um es dann, wie in „I Robot“, außer Kraft zu setzen. Recht spannend.
Den Abschluss der Staffel bildet das Highlight „The Talons of Wenig-Chiang“, mit Tom Baker als Sherlock Holmes Verschnitt, der einen Fall um Bühnenzauberer, Killerzwerge, Riesenratten und zeitfliehende Despoten aus der Zukunft löst. Hochgradig spannend und unterhaltsam, einer der besten Teile bisher. Leider verliert Leela ihr Outfit. Sie ist zwar angenehm proaktiv und aggressiv, aber als Charakter deutlich dünner als Sarah Jane.
Eine gute, aber nicht überragende Staffel
Sechs von zehn sonic Scredrivern