Review

Staffel 10

Wer hätte das gedacht – der gute Doctor geht ins zehnte Jahr! Und liefert ausgerechnet zum Jubiläum eine eher schwache Staffel ab.
Die Staffel beginnt mit einem Highlight – The three Doctors. Die Time Lords werden in ihrer Existenz bedroht und und rekrutieren, den Doctor, der ihnen allein aber auch nicht helfen kann. Also rekrutieren sie zusätzlich den Doctor. Der kommt aber mit dem Doctor überhaupt nicht klar, also braucht es einen Vermittler – den Doctor! Ja, das ist chaotisch, eben eine Multidoktorfolge, vor allem mit Pertwee und Troughton. William (Lieblingsdoktor) Hartnell war zum Dreh schon sehr krank, so dass seine paar Zeilen in seinem Garten aufgenommen wurden. Die dünne Handlung ist Nebensache, Stärke der Folge ist es, Pertwee und Troughton („a dandy and a clown!“, wie DER Doktor sagt) zusammen zu erleben, und das macht Spaß. Am Ende geben die Time Lords dem Doctor endlich die Fähigkeit, durch die Zeit zu reisen, zurück.
Die nächste Folge, Carnival of Monsters, hat mir gar nicht gefallen, ein Tiefpunkt der Serie. Eine sehr zahme Mediensatire, die reichlich dämlich und repetativ daherkommt.
Froniter in Space ist solide Science Fiction mit politischer Aussage (nicht alles Fremde ist eine invasive Bedrohung, gut, dass das heute kein Problem mehr… upps), in der zum letzten Mal Roger Delgado als Master auftritt. Nach Ende der Dreharbeiten starb er bei einem Autounfall, so dass die geplante letzte Geschichte (er opfert sich für den Doktor) nicht mehr umgesetzt werden konnte. Da er eng mit Pertwee befreundet war, entschloss der sich, neben der Anstrengung, dazu, dass er nach der elften Staffel aufhörte. Der Abgang ist entsprechend nicht besonders gut inszeniert, aber die Folge darum herum funktioniert gut und unterhält.
Das Ende der Folge zeigt, dass der Master Verbündete hat – die Daleks. Um die geht es in der folgenden Episode, Planet oft he Daleks. Eine durchschnittliche Dalekepisode, in der aber die Thal aus dem ersten Dalek-Mehrteiler mal wieder auftauchen und Ian, Barbara und Susan erwähnt werden. Das Abenteuer selbst ist kein Highlight der Dalekhistorie (da kommen aber bald zwei hintereinander).
Das Ende der Staffel, The Green Death, ist ein spannend-gruseliges Abenteuer mit Ökobotschaft (Chemiekonzern vergiftet die Umwelt, wodurch eklige Riesenmaden entstehen). Ein wenig viel Gerenne mal wieder (There’s ususally a lot of running involved), aber spannend und mit einem großartigen Abgang für Jo Grant, die am Ende einen brillanten, aber exzentrischen Wissenschaftler (hm… an wen erinnert das?) heiratet und in den Amazonas geht (in derAdventures of Sarah-Jane Smith Folge „The Death of the Doctor“ kehrt sie 35 Jahre später noch mal zurück). Ein emotionaler Abschied für eine großartige Begleiterin.
Die Staffel schwächelt und es steht zu befürchten, dass die Serie nachlässt – eine absolut unbegründete Befürchtung! Denn die elfte Staffel ist ein Highlight, aber dazu komme ich später.
Diese Staffel hat, dank der ersten und letzten Folge, genug zu bieten, bleibt aber nur knapp durchschnittlich.
Fünf von zehn sonic Screwdrivern

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