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Fledermäuse im feudalen Japan

Du denkst du kennst alle Abenteuer des dunklen Rächers? Falsch gedacht! Darauf weißt zu Beginn schon die lose als Erzählerin auftretende Catwoman hin. Denn in dieser animierten Abbiegung versetzt eine Zeitmaschine von Guerilla Grodd das komplette Arkham Asylum mitsamt aller Bat-Bösewichte ins feudale Japan. Und nun ist es an dem maskierten Multimilliardär, diese zwischen Kimonos und Sake dingfest zu machen und mit ihnen zurück nach Gotham City zu kehren...

Ich kenne genug Leute, denen "Batman Ninja" richtig Spaß gemacht hat und die ihn zu seinen besten animierten Abenteuern zählen. Ich kann dem leider nicht zustimmen, finde das Experiment eher misslungen. Der Zeichenstil ist zwar oft herausragend und die Idee hat Flair und war es wert ausprobiert zu werden. Nur leider packte mich weder die kaum vorhandene Story noch die überdrehte Action, die eher an Transformers als an Batman erinnert. Die Geschichte wirkt wie aus der Retorte und extrem flach, zudem seltsam zerstückelt und wirr. Das mag typisch Animes sein oder den mehreren Zeichnern bzw. Kreativen am Werk geschuldet sein, doch das macht es den unterschiedlichen Rädern schwer ineinander zu greifen. Außerdem hat Bats persönlich äusserst wenig zu tun und die Synchronstimmen sind nett gesagt gewöhnungsbedürftig. Und spätestens wenn eine Horde gepanzerter Affen zusammen mit einem Schwarm Fledermäuse einen riesigen Batman bildet, der gegen einen Mega-Roboter kämpft, dann fragt man sich, wo man denn hier gelandet ist. Ähnlich wie Batman zu Beginn.

Fazit: ein mutiger, kreativer und grundsätzlich lobenswerter Ansatz. Aber insgesamt für meinen Geschmack eine mittelschwere Enttäuschung. Hübsch, actionreich, anders. Aber leider auch wirr, klischeehaft, oberflächlich und manchmal sogar völlig daneben. Die Kombi verträgt sich wenig. Dieser dunkle Rächer ist kaum wieder zu erkennen...

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