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Sowieso schon mit einer eher lockeren Verbindung untereinander, oftmals wechselnden Parteien, gleichen Darstellern in unterschiedlichen Rollen oder auch gleiche Rollen mit unterschiedlichen Darstellern besetzt versehen, stellt sich die L.E.T.H.A.L. Ladies Saga von Andy Sidaris eher als chronologisch aufeinanderfolgend als narrativ eng verstrickt dar; später addierte Rückblenden oder auch Running Gags stellen zuweilen eine nähere Verbindung zwischen den einzelnen Filmen, aber keine unbedingt feste Bedingung her. Trotz einer teils neuen, teils eben auch übernommenen Besetzung der bis einschließlich Fit to Kill – Kurven, Krallen und Kanonen (1993) achtteiligen und mit diesem Exemplar auch ursprünglich als beendet erklärten und gedachten Reihe sind die nun folgenden zwei Filme vom Sohn Sidaris dennoch als dazugehörig zu zählen. Das Thema ist im Grunde dasselbe, also viel erzählerisches Nichts mit reißerischer Prämisse und etwas Action samt davor und danach und manchmal auch dabei diversen Nackedeiszenen. Das Drehteam bleibt das Gleiche und vom 'Vorgänger' sind nicht die Schlechtesten der Akteure, nämlich Bruce Penhall, Rodrigo Obregón und auch Julie Strain erneut anwesend:

Als die Federal Agents Chris Cannon [ Bruce Penhall ] und Mark Austin [ Mark Barriere ] zusammen mit Neuzugang Becky Midnite [ Suzi Simpson ] das Drogenversteck vom lokalen Gangsterboss Santiago [ Rodrigo Obregón ] ausheben, ist dieser wenig begeistert von der Aktion und der korrupte Vorgesetzte der Agenten, Dickson [ Alan Abelew ] auch nicht. Entgegen des Willens der ehemaligen Chefin der Drei, der in Washington residierendem Ava Noble [ Tanquil Lisa Collins ] setzt Dickson eine Suspendierung der Agenten durch, während Santiago selber die Killerin Yellow Panther [ Julie Strain ] engagiert.

In Sachen Skript und Regie fällt der Apfel dabei nicht weit vom Stamm, ist die ganze Angelegenheit hier sowieso von den Eltern Andy und Arlene Sidaris bezahlt und produziert, die schon darauf geachtet haben, dass man sich nicht zu stark von der bereits etablierten Linie und dem geschaffenen Markenzeichen entfernt. Never change a winning team quasi, sodass auch hier die Mädels entweder hübsch und willig und/oder großbusig und zeigefreudig sind, auch wird wieder eine Art Agentenstory fabuliert und sich im B-Picture mit schweren Waffen und leichter Kleidung duelliert. Sidaris Junior, der beim Herrn Papa Gastauftritte absolviert hat und assistiert, behält vor allem den Look der Filme bei, durchaus annehmbares Aussehen mit allerlei Gefährt wie Sportwagen oder schweren SUV, einem Waffenarsenal und architektonisch teurer aussehenden Behausungen; ein Protzen trotz wenigen, aber eben gut eingesetzten Finanzen und der Hilfe von Freundschaftsdiensten und Leihgaben, was auf der Leinwand durchaus Eindruck schinden kann und den dünnen Erzählungen zu zumindest solidem Gebaren verhilft.

Dass man Penhall aus den Vorgängern behalten hat, ist auch eine weise Entscheidung, war dieser von den Männern her noch der Fähigste der Truppe und der Einzige, der sowas wie Charisma besaß und zusätzlich natürlich ungezwungen gutes Aussehen bereithält. Neuzugang Simpson auf der weiblichen Seite ist eine angenehme Erscheinung, die frisches Blut in die sowieso etwas ausgelagerte und anderweitig, mehr in die Mitte Amerikas als in den 50. Bundesstaat und dessen ewigliche Palmen-und-Strandszenerie gerückte Örtlichkeit bringt. Die Action findet eingangs vor allem um Dallas statt und mal sogar in einer Rückblende, wird in der Anfangsszene doch der Bürgerkrieg nachgestellt und etwas von den Leiden des Kampfes eines Volkes untereinander und natürlich dem versteckten Golde erzählt. [Die Sequenz aus dem Bürgerkrieg hat man natürlich nicht extra gedreht, sondern wurde bei alljährlichen 'Battle of Pleasant Hill Reenactment' im westlichen Louisiana mitgefilmt.]

Preiswerter sind noch die vielen Auszieh-, Anzieh- und auch Umziehszenen, die man zahlreich zwischen den richtigen Actionmomenten, darunter der Erstürmung eines als Melonenfarm getarnten Drogenumschlagplatzes bereithält, so müssen hier eingangs vor allem häufig die Kleidungen der 'Püppies' gewechselt werden oder auch geduscht; selbst der lokale Drogenboss und Bösewicht der Geschichte braucht zur Ablenkung und Entspannung eines anstrengenden und verlustreichen Tages sein Wassergespiele mit zwei der angestellten Mädels. Freie Brüste, nackte Hintern, viel mehr gibt’s dann nicht zu sehen.

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