Review
von Leimbacher-Mario
Sonniger Schlucht'n-Slasher
Für Slasher bin ich immer zu haben, erst recht wenn ich gerade kein Bock auf Konzentrieren habe und einfach abschalten will. Dafür sind selbst die mittelmäßigen Ideal. Egal ob die Originale aus den 80ern oder aktuelle, die sich an den Klassikern und Vorreitern ein Beispiel nehmen. „Party Hard, Die Young“, wie er international vermarket wird, orientiert sich allerdings eher an den Slashern der „Scream“-Ära und macht seine Sache... zumindest nicht schlecht. Wie gesagt: ich war in der richtigen Stimmung. Restlos begeistern kann einen eine solche etwas modernere Variante der ausgelutschten 90er-Welle nicht, doch zumindest die österreichisch-kroatischen Nuancen und aktuellen Schimmer (Snapchat, EDM usw.) heben diesen späten Beitrag zu einem meiner liebsten Subgenres in locker guckbare Gefilde. Selbst wenn er das Rad beileibe nicht neu erfindet und für meinen Geschmack um einiges härter hätte ausfallen können, nein müssen...
Am besten funktioniert „Die letzte Party deines Lebens“ als Abrechnung mit der festival- und partysüchtigen Generation X (also auch meiner), die meint sich alles rausnehmen zu dürfen, ohne Konsequenzen und Grenzen. Ansonsten ist dieser österreichische Beitrag eher Standardware, um nicht zu sagen Dutzendware. Der Electro-Soundtrack pumpt gut durch die Boxen und ein paar fiese Momente hat das Ganze noch, doch die meiste Zeit plätschert es recht blass richtung Abspann. Die jugendlichen Darsteller sind bemüht, aber ein Star befindet sich ganz sicher nicht darunter, der Killer bzw. seine Maske und Vorgehensweise(n) sind alles andere als kreativ und, wahrscheinlich die schlimmste Sünde, keines der Opfer ist einem länger als drei Sekunden sympathisch. Hinzu kommt die ärgerliche, nicht wirklich nötige Handbremse in Sachen Gore und dass die feuchtfröhliche Chose manchmal in Werbung für die dortige Partyreihe gerät, ist auch kein Pluspunkt. Insgesamt: guckbar aber unspektakulär. Keine Kunst, kein Schund.
Fazit: ich weiß, wo du letzten Sommer gefeiert hast... ein (positiv) altmodischer, geradliniger Slasher mit Sonne, Sommer und 90er-Feeling. Akzent ist süß, die Vibes sind kurzweilig, die Techniken sind modern, die Art ist oldschool. Kein Brett aber nett. Bringt 0,0 Neues an den Tisch, macht Gewohntes allerdings i.O.