Die Schülerin Fleur wird von ihrem notgeilen Boyfriend Jules mehr oder weniger gegen ihren Willen auf die Geburtstagsparty geschleppt, die er mit seinen degenerierten Freunden in der elterlichen Villa veranstaltet. Im Laufe des Abends machen natürlich Drogen und Hartalk die Runde, und es dauert im Anschluss auch nicht lange, bis sich die aufgestauten Hormone und Aggressionen der anwesenden Teenie-Bagage entladen und es zu sexuellen Übergriffen und erstem Blutvergießen kommt... Inhaltlich dünn, aber dafür visuell nach der Manier eines Nicolas Winding Refn ziemlich farb-verspielt aufgepeppt kommt dieser belgische Möchtegern-Psychothriller daher, dem nichts Besseres einfällt, als die alte Mär von einer verlotterten Jugend wieder lauwarm aufzukochen: Drogen, Sex, und Saufen, mehr haben die Kids von heute nicht im Kopf! O tempora, o mores... dass man sich an derlei Mätzchen allerdings schon seit den Slasher-Streifen der frühen 80er sattgesehen hat (und die Teenager von damals heute fast schon Großeltern sind), kehren wir dabei mal dezent unter den Teppich. "Memento Mori" böte demnach also viel Anlass, um sich so richtig über ihn zu ärgern, und das muss auch Regisseur und Drehbuchautor Michaël Vermaercke irgendwann zwischendrin erkannt haben, denn der gibt sich wirklich alle Mühe, den Zuschauer mittels übertriebener Regie-Mätzchen und einigen Lynch-esquen Details am Rande vom Kern des Ganzen abzulenken. Zugegeben, rein optisch betrachtet ist ihm sein Low Budget-Bilderrausch auch recht gut gelungen, aber die gediegene Inszenierung voller elegisch-langsamer Zeitlupen-Sequenzen forciert nicht gerade die Spannung und sorgt dafür, dass sich die gerade mal knapp 70 Minuten von "Memento Mori" mindestens doppelt so lange anfühlen, während die permanent auf der Ton-Spur wummernden Billig-Beats einem schon flott nur noch auf den Sack gehen. Einigen erzählerischen Taschenspieler-Tricks, die Verwirrung stiften und ein vermeintliches Mehr an Substanz vorgaukeln sollen, geht man außerdem nicht auf den Leim, denn die lassen sich ganz einfach durchschauen, auch wenn man nicht mit voller Aufmerksamkeit dabei ist. Sorry, Mindfuck geht anders... das hier ist halt nur'n Fuck...
3/10