Es herrscht die Apokalypse, die ganze Erde liegt in Schutt und Asche. Viele Menschen sind tot oder sterben tagtäglich. Eine gefährliche Seuche hat den größten Teil der Bevölkerung ausradiert, und nun machen sich Banden daran, die noch übrig gebliebenen Menschen zu terrorisieren, zu jagen und eiskalt zu töten. Vor allem die Bande um den sehr gefährlichen Fender sorgt für Angst und Schrecken. Er gilt als unbesiegbar und mit seiner kleinen Armee löscht er ganze Siedlungen aus. Nur in der Stadt Atlanta gibt es noch Hoffnung, bestehend aus den letzten Ärzten der Welt. Ein weiblicher Cyborg mit dem Namen Pearl hat lebenswichtige Informationen in ihrem Chip gespeichert, für ein Heilmittel gegen die gravierende Seuche. Doch auf ihrem Weg wird ihr Begleiter ein Opfer von Fenders Bande. Er zwingt sie, mit ihnen zu kommen. Und Tremolo will dann mit der Macht über das Heilmittel der alleinige Herrscher sein. Doch Einzelkämpfer Gibson hat mit Tremolo noch eine Rechnung offen und sinnt auf Rache.
Schundfilm Experte Albert Pyun macht bei Cyborg ausnahmsweise vieles richtig. Storytelling ist eh nicht sein Ding und so steigen wir direkt in die Handlung ein ohne große Fisimatenten. Die Welt ist zerstört (wann und warum auch immer), eine böse Seuche rafft die Restbevölkerung dahin (woher und welche Seuche? keine Ahnung), aber die Lösung für alle Probleme liegt bei Ärzten in Atlanta und so bewegen sich zwei Gruppen dorthin. Die böse Gang und der sie verfolgende edle Held nebst aufgegabelter Dame (die dann für die T&A Abteilung zuständig ist).
Die Story ist so simpel, wie die Produktionskosten gering waren. Vom postapokalytischen Untergang bekommen wir außer ein paar hergerichteten Gassen und Hintergrundgemälden kaum etwas zu sehen, lediglich die Kostüme der bösen Jungs sehen ziemlich gut nach Endzeit aus. Ansonsten konzentriert sich der Großteil des Geschehens auf Feld und Wiesen und einer verlassenen Fabrikanlage, wo der Slinger die fiesen Kidnapper einen nach dem anderen in den Mad Max Himmel befördert. Gesehen hab ich die deutsche FSK 18 Version, die aber längst nicht uncut ist. An vielen Stellen fällt deutlich auf, das die liebe Zensur ihr Unwesen getrieben hat und demzufolge ist der Film gar nicht mal sonderlich brutal ausgefallen.
Von dem/n titelgebenden Cyborgs ist allerding so gut wie gar keine Rede, sämtliche wichtigen Figuren sind Menschen durch und durch, lediglich die Heilformelträgerin ist ein mechanischer Mensch und diese hat so gut wie keine Screentime und richtige Cyborg FX gibts lediglich zwei. Langweilig wirds aber trotzdem nicht, was Pyun in die kurze Laufzeit an Käampfen und Messerstechereien reingepackt hat ist beinahe rekordverdächtig. Ständig mischt Gibson die diversen Endzeitpunks auf und wenn dies einmal nicht passiert dann mischen die Punks eben ihn auf. Die Kämpfe sind dabei recht schwungvoll und hart geführt, so daß der Film beinahe Pflichtprogramm für jeden Trashprügelfan ist.
Lästig sind dafür die ständigen Rückblenden zu Gibsons tragischer Vergangenheit, aus der sein Hass auf Fender(tunnel?) stammt. Darin ist zwar eine sehr wirkungsvolle Szene enthalten, aber spätestens beim fünften Flashbacks nervts dann und bremst den Fluß der Hauptgeschichte. Mimisch liegt auch noch einiges im Argen, aber im Großen und Ganzen bleibt ein guter Film über, was für Pyun ja schon fast eine Heiligsprechung ist.
7/10