Anno 1989 herrschte in Sachen Baller-Actionfilme wirklich kein Mangel. „Cyborg“ setzt hingegen auf Schwert- und Faustkämpfe seines Protagonisten Gibson, gespielt von Van Damme.
Die Story:
In der Zukunft: Die Menschheit ist durch eine Seuche dezimiert, es herrschen archaische Zustände. Die letzten verbliebenen Wissenschaftler forschen an einem Heilmittel gegen die Seuche, die New Yorker Forscher senden einen Cyborg mit den entscheidenden Infos nach Atlanta. Dummerweise gerät der in die Fänge des Piraten Fender. Der Gassengammler und Kampfexperte Gibson nimmt die Verfolgung auf…
„Cyborg“ gelingt ein schneller und rasanter Einstieg in die Handlung, und erschafft mit seinen stimmungsvollen, wenn auch nicht gerade zahlreichen Sets Atmosphäre. Die Endzeitstimmung und die Gnadenlosigkeit der Welt sind greifbar. Leider geht dem Film praktisch mit dem ersten Auftritt Van Dammes die Luft aus. Für den Rest der 80 Minuten Spielzeit wird nichts als eine fade Verfolgung der Piraten durch Gibson geboten, regelmäßig garniert mit Actioneinlagen, die wie gesagt, den Schwerpunkt auf Schlägereien legen. Die sind weder besonders einfallsreich, noch allzu hart – praktisch in jeder Actionszene erkennt man die Schnitte der amerikanischen Kinoauswertung. Zu allem Überfluss verliert die Handlung durch immer mehr (und ewiggleiche) Rückblenden laufend an Tempo.
Regelrecht peinlich ist das große Finale und die Konfrontation Gibsons mit Oberfiesling Fender. Was macht man, wenn man einen absolut ungefährlichen, austrahlungslosen Bösewicht hat, dessen auffallendstes Merkmal seine Kontaktlinsen sind? Klar, man lässt ihn wie einen Dinosaurier herumbrüllen und –stampfen, das sorgt für Spannung…
Bemerkenswert sind außerdem noch die unfassbar schlechten Makeupeffekte des Cyborgs, die man aus gutem Grund nur in einer Szene zu Gesicht bekommt. Dagegen wirkt sogar der erste Terminator glaubwürdig.
Fazit: „Cyborg“ hat viel Potenzial, nutzt es aber nicht die Bohne. Übrig bleibt ein leidlich ansehnlicher Actionfilm mit höchstens durchschnittlicher Action, und viel schwülstiger Vergangenheitsbewältigung. Ob das bei einem Darsteller wie Van Damme unbedingt angebracht ist, sei mal dahingestellt. 3/10