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In einer Endzeitwelt dominieren Hunger und Krankheit das Leben der wenigen Überlebenden. Nady Simmons hat den Auftrag, ein Gegenmittel zur Vervielfältigung nach Atlanta zu bringen, um die Seuche aufzuhalten, die sich über das ganze Land ausbreitet. Auf ihrer Mission begegnet sie dem phlegmatischen Einzelgänger Gibson Rickenbacker, der sie nach anfänglichem Zögern schließlich im Kampf gegen ihre Gegenspieler unterstützt, und dabei auch eigene Motive verfolgt.

So knapp wie sich die Handlung umschreiben lässt, so mies ist der ganze Film. CYBORG ist ein über alle Maßen fürchterliches Machwerk, dem man nur dann etwas abgewinnen kann, wenn man es nicht ernst nimmt. Denn bei seriöser Untersuchung fällt er in allen anwendbaren Kategorien durch. Auch wenn mit Hilfe der halbwegs gelungenen Backflashszenen zumindest ansatzweise versucht wurde, Atmosphäre zu imitieren, wird dieser Film bestimmt durch seine flachen und namenlosen Hüllen von Pseudoprotagonisten, auch wenn der lang ersehnte Abspann, in dem Ralf Möller als Rolf Muller auftaucht, Gegenteiliges zu suggerieren versucht. Auch die Darstellung der Kampfszenen, die wohl erklärter Mittelpunkt des Filmes sein soll, fällt durch die lächerlichen Special Effects mehrheitlich dilettantisch aus und führt zu unfreiwilligem Schmunzeln.

Was den Film aber schließlich ins Bodenlose fallen lässt und dem Zuschauer den Rest gibt, sind die dreisten Dialoge, die zumeist aus schmerz-, wut- oder agressionsindizierenden Interjektionen bestehen. Der Tiefpunkt ist aber die erschütternde Selbstreflexion eines dieser namenlosen Charaktere, die diesen zu der schockierenden Aussage "Ich töte Slinger" hinreißt. Ein in dieser Form nie da gewesener Verbalauswurf, der als Ausdruck der pathologischen Ideenarmut der Drehbuchautorin Kitty Chalmers gelten kann und zu Recht ihr Karriereende besiegelte.
Die Handlung, untermalt von permanent uninspirierter Musik, stolpert von einem Fettkübel in den nächsten, rappelt sich aber jedes mal zu Ungunsten des Zuschauers wieder auf, um diesen mit der dramaturgischen Reitpeitsche dafür zu bestrafen, so naiv zu sein, sich diese Verschwendung von Zelluloid zu Gemüte zu führen.

CYBORG bildet selbst im Gesamtwerk Van Dammes einen Tiefpunkt. Eine Filmografie, die sich in ihrer Gesamtheit oft selbst plagiert, kaum Originelles, Innovatives oder einfach nur Ertragbares bereithält, sondern die Frage legitimiert, ob Van Damme eigentlich als Schauspieler bezeichnet werden darf oder doch nur ein begnadeter Kampfsportler ist, dem die Fügung des Schicksals und eine kaum nachvollziehbare Nachfrage nach solchen Filmen seinen Karriereweg bahnte.

Ein Film, der dieses adelnde Prädikat strengenommen nicht verdient, über ein Endzeitszenario, bei dem man das Ende der Erzählzeit kaum abwarten kann. Schwer zu glauben, dass das, was hier bezeugt werden muss, wirklich ernst gemeint war. Bei CYBORG kann man sich dem Eindruck nicht entziehen, dass es eigentlich dieser Streifen ist, für den ein Gegenmittel nötig wäre. Die überraschende Wendung des Filmes ist die Tatsache, dass er keine Katastrophe abbildet, sondern selbst eine ist. Selbst die Mindeswertung kann noch als gnädiges Zugeständnis verstanden werden.

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