Dieser Film ist in vielerlei Hinsicht eine Besonderheit. Zur Geschichte dieses Machwerks wurde bereits ausreichend berichtet, wobei sich auch die kürzeste Fassung als durchaus hinreichend erweist. Eine Geschichte existiert nämlich nur in Fragmenten, welche durch die "Redseligkeit" des Protagonisten Van Damme nicht sonderlich erhellt werden. Die Einfältigkeit des Plots wird nur durch die unglaubliche Langeweile und die Unfähigkeit Puyns sowie sämtlicher Darsteller übertroffen. Die Sets erinnern mich fatal an einige No-Budget-Produktionen italienischer Provinienz, sie bestehen einzig aus einigen wenigen Straßen, einem verrotteten Boot, verlassenen Industriegebieten und einiger Wüstenei. Atmosphärisch ist hier wahrlich nichts zu holen. Armseliger wurde bisher (ausser in Italien) kaum ein Film in Szene gesetzt. Beleuchtung, Ton, Schnitt, alles ist unterste Schublade.
"Cyborg" zeigt Kees Van Damme in einer Paraderolle: Als absolut unfähigen Mimen, der hier noch nicht eimal mit ansehnlichen Kampfszenen aufwarten kann. Die totale Überdehnung sämtlicher Szenen, darunter die exakte Wiederholung einer Einstellung, tragen zur beinahe unerträglichen Eintönigkeit dieses "Actionfilms" bei.
Auch wenn diese Kritik recht kurz sein mag, mehr ist dieser cineastische Abfall wirklich nicht wert. Spannung kommt niemals auf, allenfalls Gelächter mag hier angebracht sein. Wer sich dieses Teil dennoch zu Gemüte führen möchte: Bitte achten Sie auf die aussergewöhnlichen Dialoge, die zwischen Gibson und seiner Gefährtin die Spannung am Leben erhalten. Nett auch: Gibson (der Gute) tritt gegen Fender (den Bösen) an. Gitarristen wissen, was ich meine.
Mein Alternativtitel für diesen Streifen wäre: "Wir laufen nach Atlanta!" (und langweilen uns zu Tode) oder "Fender gegen Gibson".
3/10 Punkten, mit einigem Wohlwollen.