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iHaveCNit: Str8 2 HC: Anon (Erscheinungsdatum: 25.10.18 / First Look: 2018)

„Anon“ hatte ich bereits dann auf dem Schirm, als mir der internationale Trailer zugesagt hatte. Jedoch war damals kein deutscher Starttermin bekannt. Für das nicht deutschsprachige Parkett wurde dieser Film auf Netflix veröffentlicht, bis er einige Zeit später bei uns im Heimkino veröffentlicht worden ist. Und dieser neue Film von Andrew Niccol („In Time“ und „Gattaca“) bietet einen interessanten Mix aus Cyber-Cop-Noir-Thriller mit einem sehr interessanten Konzept.

In der Zukunft ist ein Netz der totalitären Überwachung entstanden. Jeder hat Zugriff auf alle Daten jeder Person und kann diese bei Bedarf abrufen. Dies führt dazu dass Verbrechen sehr schnell aufgeklärt werden, weil Anonymität und Privatsphäre nicht mehr gegeben sind. Sal Friedland arbeitet hier als Ermittler und wird auf eine Mordserie angesetzt, die systemseitige Anomalien aufweist und somit das gesamte „Ether“-Netzwerk zu zerstören droht. Sal Frieland glaubt, dass dies auch mit einer geheimnisvollen Frau ohne Identität zu tun hat, die ihm zufälligerweise begegnet ist.

Die hier dargestellte totalitäre Überwachung in „Anon“ ist ein durchaus sehr komplexes und interessantes Konzept, das für jeden Verfechter des Datenschutzes ein absolutes Horrorszenario darstellen würde. Es ist überaus interessant mit anzusehen, welche Möglichkeiten dieses System hier im Film zeigt und vor allem wie dieses System auch manipuliert werden kann. Dafür ist jedoch die Laufzeit von 100 Minuten leider etwas kurz um dieses System auch vollumfänglich ausgearbeitet darzustellen und noch stärker kritisch zu hinterfragen. Es möchte ja auch noch ein Cop-Noir-Thriller erzählt werden. Leider kommt es hin und wieder zu vielleicht ein paar Logiklöchern im Konzept des Films bedingt durch die Art wie die Handlung konstruiert ist und gerade diese sehr sterile, unterkühlte Atmosphäre sorgt für eine emotionale Distanz, die dem Film vor allem beim Charakter von Clive Owen und seiner dreckigen Vergangenheit geholfen hätte. Aber die Atmosphäre die der Film hier schafft ist cool und hat mich auf jeden Fall mitgerissen.

„Anon“ - My First Look – 7/10 Punkte.

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