Die langerwartete Fortsetzung von Rodrigeuz Neo-Western Desperado. Die Erwartungen meinerseits an den Film waren sehr, sehr hoch, ist doch Desperado ein sehr guter Action-Film geworden. Und der Film fing eigentlich auch relativ gut an. Johnny Depp und Cheech Marin in einer Bar, die über den Mariachi sprechen. Eine sehr coole Rückblende unterlegt mit cooler Musik. Nach dem Gespräch ein genialer Vorspann mit Antonio Banderas, der auf seiner Gitarre spielend auf einem Schloss spaziert. Das wars dann aber auch, was ich an positivem über diesen Film verlieren werde, denn der Film wird von Minute zu Minute schlechter.
Siestazeit - irgendwann, irgendwo in Mexiko. CIA-Agent Sands (Johnny Depp) sucht einen Auftragskiller für einen ganz besonderen Job. Drogenbaron Barilla (Willem Dafoe) plant - mit Unterstützung der CIA - einen Anschlag auf den Präsidenten von Mexiko. Sands' angeheuerter Killer soll das Attentat in Ruhe abwarten und dann Barillas Mann ausschalten. Für diese Aufgabe gibt es eigentlichen nur einen: El Mariachi (Antonio Banderas), der sich nach einer persönlichen Tragödie völlig zurückgezogen hat. Sands' Angebot bringt den Mann mit dem Gitarrenkoffer auf die Bildfläche zurück - denn mit Barillas Leuten hat er noch eine private Rechnung offen...
Die Story ist eigentlich ziemlich dünn, jedoch werden dauernd neue Charaktere eingeführt und so wird der Film schnell unübersichtlich. Einige gute Schauspieler (Dafoe, Rourke) kommen so kurz zum Vorschein, dass sie nicht mal richtig zeigen können, was sie drauf haben. Und dann war da noch die Rolle von Johnny Depp. Meinem Lieblingsschauspieler so eine konfuse und unlogische Rolle zu geben, ist ja schon fast ein Verbrechen. Depp hatte zwar immer einen guten Witz drauf, aber in der Rolle, die er spielen musste, kann man nur untergehn. Depp hatte zwar sein bestes gegeben, aber wie gesagt, bei der Rolle kann nicht mal mehr er helfen. Ausserdem war da noch das Gespann Banderas-Hayek, das eigentlich gar keins war, denn Hayek sieht man immer nur in kurzen Rückblenden und Banderas spielt den Mariachi ziemlich lustlos.
Die Musik verliert auch etwas gegenüber dem ersten Teil. Die Atmosphäre sinkt dadurch natürlich eigentlich gen Nullpunkt. Viel zu unlustig sind die eigentlich witzig gemeinten Jokes und auch die Actionszenen sind viel zu hektisch, bzw. viel zu schnell geschnitten, um sie richtig geniessen zu können. Doch nicht nur das. Action kommt fast gar nicht vor. Nur kurz am Anfang, dann nach einer Stunde wieder und am Ende gibts auch noch was an Action zu sehn. Alles in allem ziemlich fad das ganze.
Fazit:
Also was war ich enttäuscht von dem Film. Das war wohl für mich bisher die grösste Enttäuschung für mich im Jahr 2003. Kein anderer Film hat es geschafft meine Erwartungen so zu zerschmettern wie Irgendwann in Mexico. Naja, vielleicht T3, aber ausserdem keiner. Ich hätte mir für den Abschluss der Mariachi-Trilogie ein witziges Action-Abenteuer wie den zweiten gewünscht. Aber so kann man nur hoffen, dass Rodriguez bald wieder seinen Weg findet und ordentliche Filme dreht.