Als hätten wir noch eine zweite Erde im Keller
Kim Ki-Duk ist bekannt für seine nihilistischen Filme, verpackt aber seine Botschaften für gewöhnlich in fesselnde, poetische Dramen, die mit den Protagonisten mitfühlen und mitleiden lassen. Hier scheint es so, als sei ihm über die Zustände der Welt endgültig der Kragen geplatzt.
In seiner platten „Wir sitzen alle im selben Boot“-Allegorie geht er in die Vollen: Die Menschen (oder besser: die Männer) sind schlecht, jeder ist korrumpierbar, wer Macht hat, missbraucht sie, Frauen kann man sich nach Belieben nehmen, entweder man bezahlt oder vergewaltigt sie. Und ein weiser alter Mann sieht allem schweigend zu und kehrt den Dreck zusammen. Das ist der Kreislauf der Welt.
So plakativ das klingt, so ist es leider auch inszeniert. Während Darren Aranofsky mit seinem ähnlich botschaftsgeschwängerten MOTHER! wenigstens noch künstlerisch-größenwahnsinnig gescheitert ist, kommt HUMAN... daher, als hätte ein Film- oder noch schlimmer: Politikstudent einen Kim Ki-Duk-Film drehen wollen.