"The Heretic" scheitert im Schatten des übermächtigen "The Exorcist" in vielen Belangen, ist aber dennoch sehenswert.
Schöne Bilder und hochinteressante Szenen täuschen nicht über das diffuse, überladene, teilweise schwer abenteuerliche Drehbuch des ersten Sequels zum - auch nach meiner Meinung - besten Horrorfilmes der Kinogeschichte hinweg.
Im Schatten das übermächtigen Originals ist es ohnehin schwer, sich zu behaupten, aber diese Fortsetzung darf man auch unabhängig davon als misslungen betrachten.
Linda Blairs Schauspielkünste verursachen, in den ein, zwei Momenten, wo dem properen Teenager mimisch etwas abverlangt wurde, mittelschwere Magenkrämpfe, wohingegen Burton (etwas zu) routiniert sein großes Können zur Schau stellt.
Ziemlicher Unfug und wohl eher Science-Fiction ist diese ominöse Hypnosemaschine; keine mutige Idee für diesen Film, sondern eine schlechte. Zudem sind die neuen Szenen mit der besessenen Reagan nicht annähernd so intensiv/ schaurig/ verstörend, wie beim Ur-Exorzisten.
Die Qualität des großartigen Originals erreicht das Sequel auf keiner Ebene.
Dennoch (!) Sechs Sterne, weil "Der Exorzist II", trotz seines Scheiterns, in manchen Szenen (misslungener Exorzismus zu Beginn des Filmes, Aufstieg zum Tempel) zu faszinieren vermag - und weil er über eine fabelhafte Musik von Ennio Morricone verfügt. Zudem bekommt er bei mir auch noch einen Nostalgiebonus.