Nach einem Zwischenfall an der Self-Check-Out-Kasse des örtlichen Supermarkts, der den Tropfen darstellt, der das Fass zum überlaufen bringt, wird der verwitwete Rentner Ed von seiner Tochter Sally bequatscht, von nun an nicht mehr alleine, sondern mit ihr und ihrer Familie zu leben... sehr zum Verdruss ihres Sohns Peter, der sein Zimmer an seinen Großvater abtreten muss und von nun an gezwungen ist, zusammen mit den Ratten und Fledermäusen auf dem Dachboden zu hausen. Um sich sein Zimmer wieder zurückzuholen, erklärt Peter daraufhin seinem Opa formell den Krieg und macht diesem in der Folgezeit mit allerlei Schabernack und selbstauslösenden Fallen das Leben schwer. Der gelangweilte Ed steigt irgendwann auf die Nummer ein und liefert sich ein Streiche-Gefecht mit seinem Enkel, bei dem keine Gefangenen gemacht werden und so einiges in die Brüche geht... Schauspiel-Ikone Robert De Niro verdingt sich anders als noch zu Beginn seiner Karriere beileibe nicht mehr nur noch am Stück in Meisterwerken der Filmgeschichte, sondern hat ja seit etwa der Jahrtausendwende schon so manchen nur allzu offensichtlich subparen Streifen mit seiner Anwesenheit geadelt (und damit sind nicht nur die "Focker"-Dinger mit Ben Stiller gemeint!). "Immer Ärger mit Grandpa", eine katastrophal unlustige Möchtegern-Komödie aus Hollywoods Familienfilm-Fließband-Hölle, markiert in der Beziehung eventuell aber sogar einen neuen Tiefstpunkt, denn neben De Niro als Zugpferd verschwenden sich hier zudem auch noch solche namhaften Akteure wie Uma Thurman, Cheech Marin, Jane Seymour und sogar Christopher Walken, womit die Angelegenheit sogar quasi zu 'ner kleinen "The Deer Hunter"-Reuinion wird... nur dass diejenigen, "Die durch die Hölle gehen", hier halt im Publikum sitzen. Selten hat man nämlich erlebt, dass soviel schieres Schauspiel-Talent in Aussicht auf ein bisschen leicht verdiente Kohle derart vergeudet wurde, und mir kann echt niemand erzählen, dass irgendeiner der genannten Beteiligten beim Blick auf DIESES Drehbuch dem Irrglauben aufgesessen wäre, hier bei einem lohnenswerten Projekt mitzuwirken. No way! Der Leidtragende ist dann am Ende halt der Zuschauer, is' ja auch egal. Regie-Versager Tim Hill ist als Autor einiger "Spongebob Schwammkopf"-Episoden noch in der Lage gewesen, ein wenig zu glänzen, seine Kino-Arbeiten hat er bislang allerdings der Reihe nach vergeigt ("Alvin und die Chipmunks - Der Kinofilm", anyone?). Hier kapiert er nichtmal das Prinzip der Rule of Three, kann der Typ denn nicht bis drei zählen? Innerhalb einer echt schizophrenen Inszenierung kann sich die Chose dann auch merklich nicht entscheiden, was sie denn nun eigentlich sein will, und so kommt einem "Immer Ärger mit Grandpa" vor wie zwei Filme in einem, die allerdings mit Gewalt ineinander gedrückt wurden und sich permanent in die Quere kommen: Einerseits ist da der herzige Familienfilm mit moralinsaurer Vorschlaghammer-Message, auf der anderen Seite eine bisweilen recht boshafte Slapstick-Komödie à la "Kevin allein zu Haus" mit Cartoon-esken, kleinen Brutalitäten, bei der der arme Opa immer wieder der Arsch vom Dienst ist und ordentlich auf den Deckel bekommt... und bei der Robert De Niro völlig unwürdig zwischendurch in mehr als nur einer Unten-ohne-Szene ohne Hose dasteht (nein, NICHT wie in "1900", ihr Ferkel!). Einen einheitlichen Ton kriegt der Streifen bis zum Schluss nicht hin und die beiden präsentierten Sujets verbinden sich nie zu einem homogenen Ganzen, so dass man als Zuschauer nur mit erzählerischem Stückwerk aus der Retorte abgespeist wird. Bieder und harmlos kommt das alles daher und es fehlt wirklich auch der kleinste Hauch von schwarzem Humor, der einfach notwendig gewesen wäre, um den Streifen passabel über die Runden zu bringen. Was das Austragen intrafamiliärer Streitigkeiten im Comedy-Bereich anbelangt, ist also "Der Rosenkrieg" nach über 30 Jahren auch weiterhin der Gold-Standard. Der Einzige, der hier ab und an für ein wenig Amüsement gesorgt hat, ist Rob Riggle... und das auch nur, weil ich, jedes Mal wenn ich ihn sehe, daran denken muss, wie ihm in "21 Jump Street" der Schwanz weggeschossen wird (lol!). Hoffentlich dreht Robert De Niro jetzt nicht noch 'nen Scheissfilm mit dem Wort "Grandpa" im Titel, es reicht allmählich...
2/10