iHaveCNit: Maria Magdalena (2018)
Die Geschichten um Jesus wurden filmisch bereits auf diversen Wegen ausgebreitet. Die wohl stärksten und kontroversesten Ansätze haben sich in Monty Pythons „Das Leben des Brian“ und auch Mel Gibsons „Passion Christi“ finden lassen. Sowohl vollkommen politisch inkorrekter Humor oder vollkommen dreckig und brutal in der grafischen Gewaltdarstellung. Wie es sich für die aktuelle Zeit und ihren Geist gehört, gibt es nun, nachdem 2016 Maria Magdalena endlich zur Apostelin unter den Aposteln erklärt worden ist, auch den weiblichen Blick auf die Jesusgeschichte im Kino zu bestaunen. Hier ist der Regisseur Garth Davis an Bord, der bereits mit der Hauptdarstellerin Rooney Mara im letztjährigen „Lion“ zusammengearbeitet hat. Für Mara ist es auch eine weitere Zusammenarbeit mit Joaquin Phoenix, der hier als Jesus zu sehen ist. So wie „Lion“ haben wir es in „Maria Magdalena“ mit einem interessanten Selbstfindungstrip zu tun, auch wenn er nicht so stark wie „Lion“ geworden ist.
Maria Magdalena lebt als junge Fischerin ein eigentlich vorbestimmtes Leben, dass sie eigentlich nicht will, sie will selbstbestimmt leben, eigene Entscheidungen treffen und so verlässt sie ihre Familie für immer, um mit einem Messias und seinen Begleitern den beschwerlichen Weg nach Jerusalem anzutreten.
Der Film hat, um es vorweg zu sagen, schöne Bilder, einen schönen Soundtrack, für den unter anderem der leider aktuell verstorbene Johan Johannson zuständig war und ein schönes Kostümdesign. Also gibt es für mich audiovisuell keinen Makel in diesem Film. Der Film nimmt uns auf einen sehr interessanten, auch leicht esoterischen Trip mit. Dabei sollte einem aber auch klar sein, dass wenn man thematisch nichts mit der Jesusgeschichte, Religion und Glaubensfragen anfangen und sich nicht darauf einlassen kann, wird einem dieser Film extrem kalt und gelangweilt zurücklassen. Auch wird er wenig die humorlastige und gewaltorientierte Schiene fahren, die in den oben genannten Beispielen an der Tagesordnung sind. Auch gibt er den Charakteren wenig an die Hand, um ihre Charaktere zum Leben zu erwecken. Zum Glück sind Joaquin Phoenix und Rooney Mara hier dabei, genug aus ihren Charakteren herauszuholen. Und der Film hat mir von der interessanten Note her gut genug gefallen.
„Maria Magdalena“ - My First Look – 7/10 Punkte.