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Wer seine letzte Autobiographie gelesen hat weiß,dass Kinski-Paganini sein Lebenstraum war.Er trug den Film jahrelang bereits fertig in seinem Kopf herum.Immer auf der Suche nach Geldgebern und Interessenten für seinen Film zu gewinnen,ließen ihn das Warten zur Qual werden.Er ließ sich ein letztes Mal auf einen schwachsinnigen Filmdeal(Nosferatu in Venedig)ein,um SEINEN Film verwirklichen zu können.Nachdem Herzog ihm die Regiearbeit verweigerte,entschied er sich alles allein zu machen.Und wieder ist bei Kinski der schmale Grad zwischen Genie und Wahnsinn deutlich sichtbar.Er spielt und lebt Paganini bis zur völligen Selbstaufgabe,so intensiv wie man es vielleicht nur noch im "Woyzeck" sehen konnte.Das Experiment alles in Naturlicht zu drehen ist voll aufgegangen.Wir sehen einen gewaltigen Bilderrausch,wunderschön und fremd zugleich.Paganinis Musik zieht sich wie ein überlanger Musikclip durch den gesamten Film und führt uns zu einzelnen Stationen aus dem Leben des Geigenvirtuosen bis zu dessen Tod.Ich gebe zu,vielleicht kein Film für das breitgefächerte Publikum,aber ein großes Gesamtkunstwerk eines Genie unserer Zeit,der Zeit seines Lebens gegen den Strom schwamm und zuletzt ausgebrannt,enttäuscht und einsam wohl den Frieden mit sich selbst gemacht hat.

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