Pay Day (2018)

„The Debt Collector“ aka „Pay Day“ hierzulande ist ein Scott Adkins-Buddy-Actioner, der definitiv zu der Creme de la Creme seines breiten Outputs gehört. Denn hier gibt es weit mehr als nur fette Shoot Outs und hartes Haudrauf. Viel eher schlägt der Film Bögen in die 90er, sogar in die 70er, zu Buddy-Komödien und auch zu Filmen wie „The Nice Guys“. Und all das ohne den Wumms eines typischen Adkins-Krachers gänzlich zu verlieren. Daher ist für mich „Pay Day“ ein absoluter Höhepunkt von ihm und spielt Ligen über zum Teil miserablen Blendern wie „Incoming“ oder „Wolf Warrior“. Wir folgen einem Martial Artist an den ersten zwei Tagen seines neuen Jobs als Geldeintreiber für einen Mafioso. An seiner Seite ein erfahrener, abgehalfterter Alkoholiker und Ex-Boxer. Und jeder weiß, dass die ersten Tage in einem neuen Job nie leicht und reibungslos laufen, einem oft richtig zwischen die Beine treten und dann noch draufpissen können...

„Pay Day“ ist eine kleine Sensation. Erst recht wenn man vorher einen der schwächeren, vielleicht o.g. Adkins-Brecher geguckt hat und dann massiv positiv überrascht, ja weggehauen wird. Die Chemie zwischen den zwei grundverschiedenen Männern sticht hervor, die Fights sind richtig klasse, der Look ist alles andere als billig, zum Teil sogar richtig wertig, und L.A. zeigt sich in seinem goldensten, schwitzigsten Licht. Das Finale ist fast poetisch, Langeweile kommt nie auf und Jesse V. Johnson verbeugt sich vor einigen Vorbildern ohne in Ärsche zu kriechen. Und das Beste: Louis Mandylor gelingt die beste Leistung seiner Karriere und ein unvergesslicher Turn als altersmüder und von Leben wie Job gezeichneter Geldeintreiber. Allein sein Monolog zu seiner Familie und Vergangenheit ist mega fett und hat mich fast weinen lassen. Unerwartet und soo gut. Fan-tas-tisch! Auf die draufgeklatschte Schlachtvieh-Metapher hätte ich verzichten können und ein feinerer Soundtrack hätte sicher auch nicht geschadet - doch insgesamt ist das, für die in meinem Kopf gezogenen Grenzen, schon zum Zungeschnalzen, erfrischend oldschool, aber nie eine billige Kopie. Wenn DTV-Ware immer so ausgesehen hätte, wären Videotheken vielleicht nie ausgestorben ;)... 

Fazit: einer der coolsten Buddy-Actioner... des Jahrzehnts?! Joa, könnte hinkommen. Da es davon einfach (leider) kaum noch welche gibt. Geschweige denn solche lässigen Querschläger. Nicht nur für Adkinserianer ein absolutes, nahezu uneingeschränkt empfehlenswertes Highlight. Und es gibt bei weitem nicht nur Auf-die-Fresse-Krawall hier!