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In dem heute relativ unbekannten B-Action Film Pit Fighter aus dem Jahr 2005 arbeiteten der ehemalige Stunt Koordinator Jesse Johnson als Regisseur und der damals noch relativ unbekannte Actionstar Scot Adkins zum ersten Mal gewinnbringend zusammen. Nach dem grandiosen Savage Dog (2017) und dem ebenfalls überzeugenden "Accident Man" aus dem Jahr 2018 stellt der im originalen betitelte "The Debt Collector" nun das insgesamt vierte gemeinsame Projekt der beiden dar.

Inhaltlich dokumentiert Pay Day ein Arbeitswochenende vom Rookie-Geldeintreiber French(Scott Adkins) und seinem Partner, dem "alten Hasen" Sue (Louis Mandylor), dieses wird  gestaffelt dargestellt in den einzelnen Tagen Freitag, Samstag und Sonntag, an denen eine von Mafiaboss Tommy (Vladimir Kulich) ausgestellte "Schuldnerliste" abgearbeitet wird. Stilistisch setzt Regisseur Jesse Johnson nebenharter Action auch auf eine ausführliche verbale Unterhaltung zwischen seinen beiden Hauptprotagonisten, so lassen sich teilweise auch Einflüsse von bekannten Genrevorbildern wie zum Beispiel Pulp Fiction erkennen. Die Ausarbeitung der Dialoge erfolgt bemüht abwechslungsreich, mal gossensprachig und einfach mit dem berüchtigten F*** Wort zahlenmäßig oft untermauert, mal fantasievoll philosophisch angehaucht mit humorigen Einlagen und Anekdoten. Diese etwas experimentelle Erzählweise geht meiner Meinung nach leider auch ein bisschen auf die Kosteneiner kontinuierlichen Spannungserzeugung - in der ersten Hälfte des Streifens treten für mich subjektiv wahrgenommene Längen auf und die Story spielt sich in diesem Teil immer wieder nach dem gleichen Schema "F" wiederholend ab: Feindaufsuchung - Bestrafung durch Gewalt - dialoglastige Autofahrt zum nächsten Schuldner.  Was anfangs frisch und unverbraucht auf den Zuschauer wirkt kann nach der gefühlten zehnten Wiederholung irgendwann langweilen beziehungsweise nerven. Zum Glück sieht das Drehbuch für die zweite Hälfte von Pay Day das Hinzufügen eines weiteren Subplots vor, der teilweise zwar ein bisschen undurchsichtig ausgefallen ist, dem etwas die Luft ausgehenden Endprodukt dann aber doch nochmal mehr Spannung und Tempo verleiht.

Die Action selbst ist absolut überzeugend realisiert und beinhaltet eine eindeutige Fokussierung auf  die Martial-Arts Fähigkeiten von Hauptdarsteller Scott Adkins, der den schwarzen Gürtel in Taekwondo vorweisen kann und umfangreiche Kickboxerfahrung besitzt. Seine Fans sollten jedoch nicht allzu spektakuläre Manöver von ihm erwarten, den die Regie setzt hier eher auf eine effektive und glaubwürdige Fightdarstellung, dementsprechend bekommen wir die aus der Undisputeted Reihe berühmten Adkins-Drehkicks bestenfalls wohl dosiert zu Gesicht, seine primäre Kampfattitüde erfolgt vornehmlich mit der Faust. Die bodenständig visualisierten Fightsequenzen sind professionell choreographiert und werden ohne ständiges Schnittdurcheinander bzw. unnötige Perspektivwechsel filmtechnisch festgehalten, bei besonders harten Treffern setzt Johnson ergänzend auf blutige Zeitlupenbilder um dem Gezeigten zusätzliche Intensität zu verleihen. Das unbestrittene Action-Highlight bekommt das Publikum in dem an True Romance erinnernden Finale präsentiert, hier gibt es überraschend eingestreut auf einmal handgemachte blutige Shoutouts mit einem gnadenlosen Bodycount zu bewundern, das Auditorium wird so für so manche "Gähnpassage" ausreichend entschädigt.

Produktionstechnisch sticht für B-Actionfilm Verhältnisse eine auffallend hohe Qualität, Wertigkeit und Optik der verwendeten Filmkulissen ins Auge, was bei Direct to Video Movies nicht immer selbstverständlich ist, offensichtlich stand ein angemessenes Budget für die Realisierung zur Verfügung, außerdem kann auch schauspielerisch der gesamte Cast inkl. Haupt- und Nebenrollen überzeugen. Scott Adkins ist ein B-Action Star, der ohne Probleme, wenn sein Rollenprofil es ihm abverlangt, mehrere Gestiken und Mimiken glaubwürdig abbilden kann und das stellt er auch als The Debt Collector unter Beweis. Sein Pendant Louis Mandylor besticht durch sein ausdrucksstarkes Schauspiel und schenkt der Filmfigur Sue so ein charismatisches Auftreten, dank dieser Präsenz entwickeln sich zwischen ihm und Adkins überaus interessante Wortgefechte. Eine weitere namentliche Erwähnung verdient sich Tony Todd für seine kleine, aber für den Ausgang der Geschichte nicht unerhebliche Rolle als Gangsterfiesling Barbarosa. Todd ist zwar sichtlich gealtert gegenüber seinen bekannten Auftritten aus der Final Destination Reihe, hat aber dennoch nichts von seiner diabolischen Ausstrahlung verloren, seine Leistung kann objektiv und subjektiv als gelungen bezeichnet werden.

Mein persönliches Fazit fällt dann zugegeben etwas zwiespältig aus, ich fühlte mich bei meiner ersten Sichtung durch die Action und durch die ansprechende Darbietung der Filmcharaktäre sehr gut unterhalten, die oben erwähnten Längen und Handlungswiederholungen müssen aber ebenfalls in die Endbewertung einfließen, so dass ich bilanzierend auf gerade noch 7/10 Punkte komme, was einer Schulnote von 2-3 entspricht.

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