Mystery-Roadmovie voller Horror und Action-Elemente, mit vielen Zitaten, einem fantastischen Soundtrack und ganz viel Atmosphäre irgendwo zwischen "The good, the Bad and the Ugly", "Hardware", "Once upon a time in the West" und "Hitcher the Highway Killer".
Nach dem optisch wirklich gelungenen "Hardware", der sich leider irgendwann in einem wirren Cyborg-Horror verliert, musste unbedingt ein weiterer Blick in das Werk des südafrikanischen Regisseurs Richard Stanley geworfen werden. Mit "Dust Devil" schuf er eine interessante Mixtur, eine britisch-amerikanisch-südafrikanisch-namibische Co-Produktion, aus der ein Film hervorging, der sich trotz eindeutiger optischer Handschrift bei den verschiedensten Genres bedient und diese zu einem gelungenen Gesamtwerk komponiert. Deutlich stringenter und klarer erzählt als "Hardware", trotzdem facettenreich mit einer ganz eigenen Mystik im namibischen Outback, irgendwo zwischen amerikanischer Wüste und afrikanischen Riten in einer Region am Grenzgebiet zu Südafrika, die selbst eine vielfältige Vergangenheit mit britischen, deutschen und kapholländischen Einflüssen aufzuweisen hat. Genau das findet sich auch im Film und den Settings wieder.
Angereichert mit viel Wüsten-Mythologie und einem geheimnisvollen, coolen Fremden im staubigen Italowestern Outfit entsteht so ein typisch rotstichiger, heißer, trockener Wüstenkrimi, der wohl lose auf einem namibischen Serienkiller basiert, der nie gefunden wurde. Gegen Ende geht der Story ein wenig die Fahrt verloren und schleppt sich etwas ins Ziel, aber im Großen und Ganzen haben wir es hier mit einem sehr unterhaltsamen, optisch fantastischen, Mysteryfilm zu tun.
8/10