Ja sicher, eine Geschichte erzählt dieser ungewöhnliche Horrorfilm schon, indem die Figur des Dust Devils mittels Bildern wie aus dem Westerngenre das böse Treiben der titelgebenden Figur schildert, unterstützt mit Kommentaren aus dem Off. Diese ist eine Art "Hitcher - Der Highwaykiller" als Dämon, der sich als Opfer diejenigen in dem dünn besiedelten Landstrich sucht, die eh schon am Abgrund stehen. Wie ein Vollstrecker bringt er diese blutig um und sammelt ihre Finger, genau genommen bleibt von der verbreiteten Mythologie, die hier immer wieder gepriesen wird, recht wenig Schlüssiges übrig. Das mag zum einen an diversen offensichtlichen Ungereimtheiten liegen und zum anderen an dem sich mit der Zeit immer weiter selbst entmystifizierenden Storyverlauf, in dem ein Polizist mit der Ermittlung der Morde beauftragt wird, während der Teuflische sich auch noch mit kitschiger Dämonenmaske zum Narren macht. Der Polizist Ben tut dies mit seiner unfreiwillig komischen Art auch nicht gerade selten und dann wäre da noch die dem Ehemann entlaufene Wendy, deren Weg der Dust Devil, auch bekannt als Wüstenwind, kreuzt. Erst ins Bett und dann an den Kragen, da kann auch der allwissende Medizinmann nicht mehr viel Okkultes beisteuern, was über das kleine Einmaleins des Fantasyhorrors hinausgeht. Komplett schlecht ist dieser Film gewiss nicht, nur sollte man angesichts des pathetischen (zuweilen peinlichen) Soundtracks nicht hoffen, tatsächlich ernstzunehmenden Horror vorzufinden, vielmehr ist "Dust Devil" ein Konglomerat aus allzu typischen Versatzstücken mehrerer Genres, deren Zusammensetzung ungewöhnlich ist. Als Highwaythriller ist der oben genannte mit Rutger Hauer allemal spannender, wenn auch nicht so blutig, denn hier wird eine Menge mit dem roten Saft herumgeschmiert, selten wird gesplattert, doch einige schöne Leichen (-teile) gibt es zu beäugen. Das Tempo ist gleichbleibend fern von Actionkrachern, wer es denn etwas anspruchsvoller mag, greift in Sachen Horror im Westernoutfit lieber auf Jodorowskys "El Topo" zurück, statt sich hier über Marianne "Zuckerbaby" Sägebrecht als Pathologin zu wundern. Immerhin ist die Kulisse, sprich das weite Land Namibias, wo gedreht wurde, für den einen oder anderen Hingucker gut, etwas ähnlich dem neueren "Bone Snatcher" aus Südafrika. Man merkt Regisseur Richard Stanley seinen Hang zur Staubmantelfigur an, die er ebenfalls in seinem ungleich besseren, stimmungsvolleren und vor allem spannenderen "Mark 13" unterbrachte.
Fazit: Weniger eindimensional aufgeblasen wäre vielleicht eine Empfehlung drin. So dämpft das eine große Wort und die andere große Geste den Sehgenuss des exzentrischen Ansatzes. 4/10 Punkten