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Während ihr Ehemann Shawn noch einen Geschäftstermin hat, fährt die junge Laura für einen geplanten Wochenend-Trip mit ihren beiden Töchtern Kayla und Maddie schon mal vor zu ihrem Ferien-Haus, das da abgeschieden irgendwo mitten im Wald liegt. Bereits kurz nach ihrer Ankunft hat es ein maskierter Unbekannter auf die kleine Familie abgesehen, der es zunächst schafft, Maddie einen vergifteten Cupcake unterzujubeln, dann einen wahren Psycho-Terror mit den Mädels veranstaltet und schließlich sogar zur Axt greift, um in seinem Wahn alle Anwesenden über den Jordan zu schicken... Dennis Iliadis, der Regisseur des 2009er-"Last House on the Left"-Remakes, schafft es bei der kleinen Terrorfilm-Fingerübung "He's Out There" ziemlich lange auf vordergründige Gewalt-Einlagen zu verzichten und stattdessen auf durchaus eindrucksvolle Art und Weise lediglich mit rein filmischen Mitteln eine echt beklemmende und unbehagliche Atmosphäre zu erzeugen. In ihren besten Momenten ruft die Angelegenheit ob einiger Inszenierungs-Kniffe rund um den Masken-Mann dann sogar Erinnerungen an einen frühen John Carpenter wach, der seinen Michael Myers in "Halloween - Die Nacht des Grauens" damals ja ebenso beiläufig durch die Szenerie hat stapfen lassen. Jedwede wertschätzende Vergleiche zwischen dem besagten Slasher-Über-Classic und "He's Out There" laufen allerdings ins Leere, denn wo Carpenter über die komplette Laufzeit bei der Spannungs-Erzeugung konsequent auf blutige Effekte verzichtet hat, wird hier im Schluss-Drittel dann doch noch die Axt geschwungen und die brutalen Momente nehmen überhand... und irgendwie ist genau da auch der Punkt erreicht, an dem die Luft raus ist und man sich mehr schlecht als recht Richtung Abspann schleppt. Da fragt man sich doch, ob diese tonale Diskrepanz eventuell irgendwelche Rückschlüsse darauf zulässt, warum Iliadis, der sich während der Dreharbeiten von "He's Out There" wohl mit seinen Produzenten verkracht haben soll, im Anschluss seinen Namen zurückgezogen hat und in den Credits nun unter dem Pseudonym "Quinn Lasher" gelistet wird. Tja, schade irgendwie, aber hier wäre mal echt mehr drin gewesen als leidiges Genre-Mittelmaß, bei dem im Anschluss höchstens zwei, drei zupackende Szenen und die aparte Hauptdarstellerin Yvonne Strahovski (optisch eine Mischung aus Brie Larson und Kayden Kross) im Gedächtnis bleiben werden. Aber trotzdem: Dasselbe kann man mit den beiden "The Strangers"-Streifen auch sehr, sehr viel schlechter haben...

6/10

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