Ende der Siebziger, Anfang der Achtziger war die Blütezeit des preiswert heruntergekurbelten Schmödders, denn weitgehend talentfreie Filmemacher benötigten meistens nur ein paar willige Schicksen, die für eine warme Mahlzeit ihr beharrtes Dreieck offenbarten und ein wenig die Hupen schüttelten. James Franco war einer dieser Regisseure, der weniger bekannte José Jara ein weiterer, der mit wenig Handlung und viel nackter Haut ein Publikum zu finden hoffte.
Annie tanzt mit ihrer Freundin ausgelassen in einer Disco, sie werden von zwei freundlichen Herren abgeschleppt und abgefüllt und befinden sich kurz darauf auf einem Schiff von Marseille nach Dakar, um in einem Bordell zu arbeiten. Polizist Mike heftet sich ihnen an die Versen, um den Mädchenhändlerring ein für allemal zu sprengen...
Die Agentengeschichte kann man binnen weniger Minuten in der Pfeife rauchen, da der Fokus auf die Halbnackten gerichtet ist, die sich mal räkeln, mal vergewaltigt werden, dann doch wieder breitwillig mitmachen, um in ihrer Unterkunft bereits nach wenigen Tagen fröhliche Kissenschlachten zu veranstalten. Kein Vergleich zu Exploitationfilmen, in denen noch zusätzlich gefoltert wurde und mindestens eine Nazibraut mitmischte.
Entsprechend gibt es nur wenige Gewalteinlagen, Blut fließt fast überhaupt nicht und auch die sexuellen Übergriffe werden aufgrund der unfreiwillig komischen Synchro weitgehend entschärft, da außer einigem Grummeln und Ächzen auch Sätze wie "Geh freiwillig nach Afrika oder sie macht ernst" fallen, was Trashfans natürlich entgegen kommt.
Das gilt auch für die kleinen Kampfeinlagen, bei denen die Kontrahenten ziemlich viel Zeit haben, um einen grimmigen oder überzogen feisten Blick zu offenbaren, während sekundenlang nach dem nächsten Wurfgeschoss gesucht wird. Schön auch eine völlig redundante Tanzszene, bei der alle umliegend sitzenden Paare beinahe widerwillig aufstehen, um unmotiviert zu schunkeln und beinahe krampfartig die Arme in die Luft zu strecken.
Die relativ spät eingeführte Agentenstory rettet indes nicht mehr viel, denn wenn innerhalb einer Laufzeit von nur 78 Minuten regelmäßig unnötiges Füllmaterial auszumachen ist, spricht das bereits Bände. Auf ähnlichem Niveau performen die zwar durchweg ansehnlich gebauten Damen, welche jedoch weder Glaubwürdigkeit, noch sonst einen Gefühlsausdruck außer ihrer sexuellen Ausrichtung mitbringen, - wahrscheinlich wurde erst nach der warmen Mahlzeit gefilmt.
Außer einem Einheimischen in Dakar findet sich weit und breit kein Sympathieträger, etwaige Flashbacks bringen noch mehr nackte Haut und seibernde Kerle mit sich und auch der potentielle Held Mike lässt sich zu häufig mit billigen Tricks aus der Bahn werfen und übergibt die Mission folgerichtig an seinen Lulli-Kollegen, der sich erst einmal im Etablissement umschaut, um am nächsten Tag mit Gefolge zuzuschlagen., was auch nur halbgar über die Bühne geht.
Spannend gerät die Chose demnach zu keiner Zeit und auch der Unterhaltungswert geht nur dann etwas über Durchschnitt, sobald mal gerade keine nackte Haut im Spiel ist, was eben selten vorkommt. Der Score mit flotten Beats ist vielleicht noch positiv zu erwähnen und diverse Schauplätze mit leicht exotischem Einschlag und possierlichen Äffchen sind nett, ansonsten dominieren Naivität, eine kaum vorhandene Story und zuviel Leerlauf.
4 von 10