Angeführt wird die Einheit von Sam Leroy, Witwer und Vater von drei Kindern. Sam ist es leid, der perfekte Polizist zu sein, und beginnt eine Affäre mit einer Frau, die er zwei Jahre zuvor verhaftet hat und die seitdem unter elektronischer Überwachung steht. Währenddessen kämpft seine ehemalige Partnerin, die idealistische Hackerin Billie Vebber, darum, ihre Dämonen in Schach zu halten, und setzt alles daran, um wieder in die Einheit aufgenommen zu werden, aus der sie wegen Hochverrats rausgeschmissen wurde.
Die Folgen der zweiten Staffel sind zwar abgeschlossen, doch ohne die erste gesehen zu haben, kapiert man hier an manchen Stellen gar nichts, daher bitte in der Reihenfolge bleiben, da sich viele Handlungsstränge auf den Vorgänger beziehen.
Das ist auch das interessante an der Serie – nicht nur die einzelnen Fälle stehen im Vordergrund, auch die privaten Probleme der Ermittler werden in Nebengeschichten sehr schön geschildert. In der ersten Staffel waren es hauptsächlich die von Billie, doch in Staffel 2 haben alle ihr privates Päckchen zu tragen.
Das Problem der Serie ist, dass man eben nur wenig (Spiel)-Zeit hat alles im Detail zu zeigen. Auch wenn das Korsett der einzelnen Folgen nicht so eng gefasst ist, denn manche gehen nur 40 Minuten, andere wiederum über 50 (was bei einer TV-Serie schon recht ungewöhnlich ist). Aber manche Geschichten hätten echt einen eigenen Film verdient.
Da wäre zum Beispiel die Folge mit dem behinderten Jungen, der gegen seine Gegner in einem Videospiel antritt. Daraus hätte man ganz locker einen abendfüllenden Spielfilm machen können. Oder auch die allerletzte Folge ist absolut hervorragend, hinterlässt allerdings auch 2 derbe Cliffhanger.
Das Team ist aus der ersten Staffel bekannt und es gibt auch keine Umbesetzungen, was grundsätzlich schon einmal positiv ist, denn man hat sich an die Gesichter gewöhnt und die Charaktere wurden in dem Vorgänger auch sauber herausgearbeitet. Selten habe ich eine Serie mit so guter Charakterzeichnung gesehen, denn man könnte über jeden der Protagonisten einen kleinen Vortag halten.
So wie es aussieht, wird aber die belgische Serie leider nicht fortgesetzt, was ich aufgrund ihrer Qualität schon bedauernswert finde. Außerdem kenne ich kein gleichwertiges Format, in dem sich Beamte mit Kriminalität rund um das Thema Computer beschäftigen.
Fazit: Wer Staffel 1 mochte, kann sich den Nachfolger bedenkenlos zulegen, insgesamt finde ich beide Staffeln gleich gut. Die einzelnen Fälle sind eben individuelle Geschmackssache.