Im Untergeschoss der Brüsseler Polizeistation löst das Team der UNIT 42 landesweit Falle von Cyberkriminalitat, bei der die Täter dank moderner Technik anonym bleiben. Angeführt wird die Cyber Crime Unit von einem ungleichen Duo: Sam, ein kürzlich aus dem Morddezernat versetzter Polizist, und Billie, eine lebhafte Ex-Hackerin, die heimlich ihre eigenen Ziele verfolgt. Trotz aller Meinungsverschiedenheiten müssen sie zusammenarbeiten, um voneinander zu profitieren.
UNIT 42 ist endlich mal wieder eine Serie, bei der die Folgen in sich abgeschlossen sind. Das ist in den letzten Jahren ja fast völlig aus der Mode gekommen - in Zeiten von STRANGER THINGS, DARK oder ähnlichem. Daraus ergeben sich eben die üblichen Vor und Nachteile.
Gut ist, dass man sich immer zwischendurch eine Folge anschauen kann und es keine wirklichen Cliffhanger gibt und dadurch nicht animiert wird, bis tief in die Nacht vor der Glotze zu hängen. Dafür ist das Problem, dass abgeschlossene Folgen haben meist, dass die 45 Minuten selten ausreichen um die Geschichte aus zu erzählen und es gegen Ende immer etwas zu schnell mit der Aufklärung geht.
Wobei UNIT 42 diese Klippe meistens umschifft, auch weil sie sehr schnell geschnitten ist und man daher in der Laufzeit viel Geschichte unterbekommt. Zudem hat man hier einige wirklich interessante Charaktere und Ideen eingebaut.
Die Frau von Sam sehen wir immer als „Erscheinung“ in den eigenen 4 Wänden des Cops, insbesondere, wenn er mal wieder mit den Kindern nicht fertig wird. Das wirkt allerdings keinesfalls bemüht oder überzogen. Hackerin Billie ist der klassische Außenseiter, die noch dazu ein Geheimnis verbirgt. Dazu gesellt sich eine taubstumme Leichenbeschauerin und noch einige andere, reichlich ungewöhnliche Charaktere.
Auffallend ist, dass die Serie für ein TV-Format partiell ziemlich brutal ist und die FSK 16 Freigabe daher manchmal sogar grenzwertig.
Die Fälle sind meist interessant und überwiegend originell, auch wenn Billie natürlich ein bisschen arg übertrieben dargestellt ist. Diese Frau kann sich überall reinhacken und ist wenig zu viel Genie für meine Begriffe.
Trotzdem: Spannende Serie aus Belgien, die teilweise ziemlich unkonventionell inszeniert ist. Die Darsteller wissen zu gefallen und man identifiziert sich schnell mit ihnen. Für das Kernpublikum von ARD und ZDF (Durchschnittsalter 84) die TATORT oder DER ALTE gewohnt sind, aber etwas zu schnell geschnitten :o).