Magendrehung des Glücks
"Isle of Dogs" ist vielleicht Wes Andersons kreativster Streich,
er reicht von Japan bis weit über den großen Teich.
Für Hundefans ein waschechter Traum,
noch mehr Details in die Bilder zu packen, dafür wär kein Raum.
StopMotion, erwachsen, bezaubernd und vollgepackt mit Ideen,
fast durchgängig konnte man ein breites Grinsen auf meinem Gesicht seh'n.
Vor allem im ersten Drittel ist man überwältigt von der Fülle,
doch Ataris Reise bietet noch viel mehr als diese wertvolle Hülle.
Fast auf dem Niveau des fantastischen Mr. Fox,
wie ein kunterbunter Flohcocktail on the Rocks.
Um dieses Synchronstimmenensemble würde sich Disney kloppen,
zu Wes kommen sie alle gerne, zur Not auch auf Socken.
Ein Abenteuer über des Menschen besten Freund,
blöd, wer dieses Feuerwerk im Kino bald versäumt.
Soziale Brisanz, akute Themen, spielerisch verpackt,
Andersons Kopf ist schon unvergleichlich vertrackt.
Wer mit seiner Welt, seinem trockenen Humor bisher nicht kann,
den zieht wohl auch diese Hundeinsel nicht in seinen Bann.
Ich frage mich aber wirklich, was für Menschen diesen Film von Herzen nicht mögen,
bitte klebt es auf eure Stirn, ich möchte gehen um euch Bögen.
Allein die Gimmicks und Details rechtfertigen mehrmaliges Sehen,
ich bin mir sicher dieses Juwel wird alle Windungen der Zeit überstehen.
Vielleicht ist die Geschichte an sich, samt seiner Helden nicht unendlich tief,
doch würde ich das wirklich ankreiden, hinge mein interner Haussegen schief.
Jede Sekunde, jeden Frame, jeden noch so kleinen Witz saug ich auf,
man könnte sagen, Wes Anderson hat bei mir einen Lauf.
Ach was, dieser Mann und sein Team können kaum verlieren,
sie dürften gerne über meine Filmsammlung regieren.
Fazit: wie kann man derart kreativ sein?! Nicht nur für Hundemenschen ein Highlight des Jahres. Herzlich und herrlich!