Review

Wenn man sich ein Beispiel an Jess Francos Beitrag zum Kannibalenfilm nimmt, kann das nur daneben gehen. Ob dieser aus Indonesien stammende Abklatsch überhaupt als Kannibalenfilm bezeichnet werden sollte, bleibt fraglich, denn Menschen werden hier nicht gegessen…

Ansonsten verläuft alles wie gehabt: Ein paar eindimensionale Studenten erkunden den Urwald und landen zunächst bei einem freundlichen Stamm, gehen tiefer in den Dschungel und werden von “den letzten Steinzeitmenschen“ gefangen genommen und drangsaliert.

Da erklingen zunächst die typischen Ritualtrommeln und auf einmal hört man in gleicher Lautstärke „Oxygene Part 1“ von Jean-Michel Jarre! Da wollte es ein indonesischer DJ aber mal genau wissen.
Im Verlauf reihen sich die üblichen Zutaten für einen Abenteuerfilm aneinander:
Ritualtänze mit Tür-Spion-Optik, Kanufahrt durch Stromschnellen, ein seit Monaten vermisster Professor und natürlich die so genannten Ureinwohner.
Diese verständigen sich aber nur mit „Hu-hu-hu“, bzw. der Häuptling kann noch „Manalua, wa, wua, arragu“, was auf Dauer ganz schön nervt.
Während man darauf wartet, dass endlich Menschen gefressen werden, zieht man diese nur aus und zerreißt ihre Jeans, dessen Fetzen herumgereicht werden und bei den Stammesfrauen mit Kulleraugen und Kopfnicken große Zustimmung finden.

Ein weiterer „Wilder“ reibt sich unterdessen wie ein Hund am Bein der Gefangenen, was der Häuptling mit einem Steinschlag auf dessen Werkzeugkasten quittiert (Was man aber nicht sieht).
Man wartet immer noch auf Fressorgien, die den Film noch retten könnten, ist zu diesem Zeitpunkt aber froh, dass der Tiersnuff außen vor bleibt. Man sieht zwar einen Leoparden, der das Opfer eines Krokodils wird, aber das stammt aus einem anderen Film.
Doch dann folgen leider ein paar Szenen, bei denen doch ein paar Tiere, wie ein kleiner Salamander und kleine Alligatoren geschlachtet werden und somit verspielt der Streifen seine letzte Chance, noch auf drei Punkte zu kommen.

Was bleibt, ist ein Abenteuerfilm, der auf den Zug der „Mondo“-Beiträge aufspringt und kaum Splattereffekte aufweisen kann. Mit der Spannung verhält es sich ähnlich und aufgrund scheinbar unumgänglicher Tiertötungen wieder nur ein Streifen zum Vergessen.
2 von 10 Punkten

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