Review

Die junge Lara Croft weigert sich beharrlich, ihren vor sieben Jahren spurlos verschwundenen Vater Richard offiziell für tot erklären zu lassen, obwohl ein stattliches Familien-Vermögen und der Vorsitz über dessen Firma winken. Eines Tages erhält sie Hinweise auf den möglichen Verbleib ihres Vaters, die sie zuerst nach Hongkong und anschließend auf eine im chinesischen Meer gelegene Insel führen, wo ein Söldner-Trupp im Auftrag der Geheim-Organisation "Trinity" nach der Grabstätte der japanischen Königin Himiko sucht, um die sich so einige Legenden ranken... Der wohl recht erfolgreiche 2013er Videospiel-Reboot von "Tomb Raider", quasi die gritty-realistische Variante ohne pyramidale Polygon-Titten, hat offenbar den Ausschlag gegeben, der guten Lara Croft fünfzehn Jahre nach den nicht besonders wohlgelittenen ersten Verfilmungen mit Angelina Jolie erneut einen Leinwand-Auftritt zu spendieren... und ich bin mir nicht sicher, ob der '18er-"Tomb Raider" im Vergleich zu diesen wirklich so viel verlorenen Boden gutmachen oder überhaupt irgendeinen Mehrwert liefern kann, denn das Ganze ist nicht viel mehr geworden als ein spannungsloses Retorten-Abenteuerfilmchen, das chancenlos einigen immerzu erkennbaren Vorbildern hinterherhechelt, die teils schon mehrere Dekaden auf dem Buckel haben (Indy lässt wie immer grüßen), und das selbst in seinen Action-Szenen unsagbar öde daherkommt. Das Beste an der Angelegenheit ist da noch Hauptdarstellerin Alicia Vikander, die sich zumindest in Sachen Stunts mit vollem Körpereinsatz einbringt (also, those abs... goddamn...), wobei es einen schon verwundert, dass nach der Jolie nun schon wieder eine Oscar-Preisträgerin die Lara Croft gibt. Dafür herrscht halt story-technisch tote Hose, das letzte Drittel variiert gar so augenscheinlich den Schluss von "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug", dass es direkt ärgerlich ist, und allgemein ist der Streifen zumeist nur stinkend langweilig, aber dafür im Anschluss auch wieder schnell vergessen. Dass das Ende sperrangelweit für 'ne Fortsetzung offensteht, ist, zumindest wenn man sich das US-Einspielergebnis ansieht, wohl eher dem Optimismus der Filmemacher geschuldet als dem tatsächlichen Bedürfnis des Publikums, denn dazu lässt einen diese Origin-Story hier doch zu unbefriedigt zurück. Oder wie ein Satz, den ich in einem Review gelesen habe, es genau auf den Punkt bringt: "Tomb Raider" fühlt sich nicht an, als wäre er die Verfilmung von einem Videospiel... er fühlt sich an, als wäre er die Verfilmung von einem Tutorial-Level von einem Videospiel."

3/10

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