Zuviel Computerspiel ohne Spiel…16.03.2019
Und noch ein Versuch der Umsetzung eines Computerspiels, man hat das ja in den vergangenen Jahren immer wieder probiert, zumeist mit sehr wenig Erfolg. Angelina Jolie steht aus Altersgründen für die Rolle nicht mehr zur Verfügung, und da man sich auch seitens des Computerspieldesigns für ein Reboot entschieden hat, sehen wir nun auch auf der Leinwand die Abendteure der jungen Lara Croft, recht ansehnlich verkörpert durch Frau Vikander. Besser macht das die Sache aber nicht. Storyseitig setzt man auf eine Mischung aus Familiendrama und Indiana Jones samt mystischem Brimborium, und das hat bei Herrn Fords Schlapphutabenteuer doch gut funktioniert…
Tut es hier aber nicht.
Das liegt weniger an den Darstellern als an der durch zu viele schlechte Computertricks verhunzten filmischen Umsetzung. Ich frage mich schon länger, warum die F/X früher so viel besser ausgesehen haben als heute, obwohl sich die Technik doch rasant weiterentwickelt hat. Man sieht aber schon, daß der echte technische Trick der Animation deutlich überlegen ist, und es wirkt einfach dramatischer, wenn ein echtes Auto in Flammen aufgeht als ein paar Rechnerzündeleien.
Auffällig auch der immer wiederkehrende Einsatz von „Sequenzen am Abgrund“, was wohl dem 3D-Gehabe geschuldet ist. Nach der fünften Wiederholung aber finde ich es weder spannend noch toll gemacht, wenn Frau Croft an einem Arm hängend über dem Abgrund baumelt. Hat man wohl gerade so, denn auch bei Dwayne Johnson im Skyscraper war das ein beliebtes Stilmittel. Aber genug der Nörgelei, denn auf der Habenseite stehen exotische Schauplätze, eine ordentliche Portion Action und Dschungelhatz mitsamt viel körperlichem Einsatz der Hauptdarstellerin. Diese ist zwar schon fast eine Superheldin, aber egal – man sieht ihr gerne beim Bogenschießen zu, fühlt sich zumeist gut unterhalten, daher reicht es noch für knappe 6/10.