Leichte, vorhersehbare Unterhaltung…20.03.2020
In den aktuellen schweren Zeiten, in denen man mehr oder weniger angesichts total eingeschränkter Freizeitaktivitäten mehr oder weniger ans Haus gefesselt ist, kommt man nahezu täglich dazu, einen noch nicht gesehenen Film wegzufressen. Der Fokus liegt bei mir derzeit eher auf leichter, heiterer Kost, die von dem recht trüben Alltag ablenkt. Wer hätte gedacht, daß man einmal das Szenario von Contagion live miterleben muß! Mein Dank dafür an die Chinesen…
In der Tat ist der hier zu besprechende Film einer aus der Kategorie „Sehen und vergessen“, denn er ist durch und durch vorhersehbar, bis hin zum fröhlichen Hochzeitsfinale. Die beiden Beteiligten: ein Mann aus einer der reichsten Familien Mexikos, Playboy, verwöhnt, durch einen Bootsunfall ohne Gedächtnis an den Strand gespült, fast wie Bourne, nur eben weich. Sie alleinerziehende studierende Mutter, die finanziell kaum rumkommt und vom Playboy als Putzfrau gefeuert wurde. Um nun das Studium durchzuziehen gibt sie sich als Gattin des Mexikaners aus. Dieser gewinnt Gefallen an seinem einfachen Leben samt Kindererziehung, und was passiert wohl, als sich die Amnesie lichtet, trotz drohender Enterbung? Genau. Familie ist eben alles, auch wenn sie nicht echt ist.
Liest sich völlig banal, ist es auch, macht aber dennoch Spaß. Gerade die Wandlung des Weichlings zum liebevollen Mann und Familienvater ist nett anzusehen, der eine oder andere herzhafte Lacher wird vom Nebenpersonal beigesteuert, die Chose plätschert leicht-locker vor sich hin, langweilt zu keiner Zeit – und ist aber auch vollkommen beliebig und somit austauschbar. Darsteller sind in Ordnung, der Humor nie unter der Gürtellinie, was auch mal ganz nett ist, wenn Furzwitze und Erbrochenes fehlen. Ein netter Snack in Viruszeiten, keine Nebenwirkungen, taugt für einen gemütlichen Abend auf dem Sofa mit der Liebsten, und das ist mehr, als der Playboy im Film hat, hehe – 7/10.