Obwohl der Film offenbar erst 1981 entstanden ist, kann man ihn ohne weiteres als typisches 70er-Produkt bewerten. Bemerkenswert ist daß es sich hier um einen Bastard zwischen Politfilm über die Terrorhysterie (1981 eigentlich schon abgeklungen) in der BRD und einem typischen Exploitation-Machwerk über eine Nutte und ihre 13-jährige Tochter handelt. Das ganze spielt dann noch größtenteils im Urwienerischen, einem Wiener Gemeindebau, in dem der Diplomsoziologe, fälschlicherweise für einen Terroristen gehalten, bei besagter Hure Unterschlupf findet.
Unglaublich aus heutiger Sicht sind die Softsexszenen mit der tatsächlich noch nicht 14-jährigen, die zwar vor einem Viertel Jahrhundert ebenfalls für einen kleineren Skandal gesorgt haben, die heute in einem neuen Film ins Kino zu bringen aber unmöglich sein dürfte. (Die Diskussion ging vor allem darum, ob der Schauspieler tatsächlichen Geschlechtsverkehr hatte, was natürlich strafbar gewesen wäre.)
Da sich der erste - politische - Teil (aber nur politisch in dem Sinne der Ohnmacht des Staatsbürgers gegenüber der Einstufung als gefährlich durch die Staatsmacht, heutenatürlich mindestens ebenso brisant wie damals) auf dem üblichen Niveau der linken Filmemacher bewegt und schauspielerisch wie dialogmäßig keine Bäume ausreißt, ist der Film vor allem wegen des zweiten Teils, den intimen Aufnahmen von Interesse. Diese lohnen allemal den schwer aufzutreibenden Streifen aufzuspüren (wenn hier auch keine übertriebenen Erwartungen aufgebaut werden sollen).
Der Film wurde vom österreichischen Bundesministerium für Unterricht und Kunst gefördert.